
Der erste Tag (bzw. Nachmittag) unserer Segeltour mit der Segelyacht Prima bringt uns zum Schnorcheln nach Hook Island. Wir erleben einen unvergesslichen Sonnenuntergang bei den Whitsunday Islands, und besuchen am nächsten Morgen Whitehaven Beach.
Das ist sie – die Prima, "unsere" Segelyacht, mit der wir im Oktober 2015 in See gestochen sind. Das Titelfoto oben stammt nicht von uns, sondern vom Veranstalter, aber alle weiteren Fotos sind von uns (Bianca und Robert).
Wir wohnen seit etwa 10 Jahren in Cairns und fahren gerne als "Naherholung" für ein paar Tage nach Airlie Beach. Daher haben wir bereits Segeltouren mit der Rennyacht Boomerang (Reisebericht hier…) und dem Katamaran Wings 3 (Reisebericht hier…) hinter uns.
Aber die Segeltour mit der 15 Meter Segelyacht Prima hat uns rückblickend bisher am besten gefallen – vielleicht auch deshalb, weil die Segelyacht "klein" genug ist, um sich vorzustellen, dass sie unsere eigene sein könnte 🙂
Ich fange dann aber erstmal beim Anfang an – das war unsere Segeltour:
1. Tag – 16. Oktober 2015 – Unterwegs in die Whitsundays
Es ist ein typischer warmer Frühlingstag in den Whitsundays, sonnig, mit ein paar Wolken am Himmel. Die Temperatur liegt bei etwa die 25 Grad, mit vergleichsweise kräftigem Wind (um die 25 Knoten). Ich bin ziemlich Seefest, mache mir aber schon Gedanken um die Mägen unserer Mitreisenden.
Wir checken in der Vormittagszeit an der Esplanade von Airlie Beach ein. Dort erfahren wir, dass die Prima am Port of Airlie, dem neuen Yachthafen am Ortsausgang von Airlie Beach liegt.
"Ach, Ihr segelt mit der Prima – das ist wie eine Segeltour mit der Familie", sagt Gemma beim Checkin.
Gemma erklärt uns, dass unser Treffpunkt ist beim am Coffee Club ist. Das passt gut, da es heute an Bord kein Mittagessen gibt und wir so uns noch selbst verpflegen können.
Segeln in internationaler Gruppe
Um kurz vor 13 Uhr holt uns dann unsere Gastgeberin Rachel ab, die einen netten deutsche Akzent hat. Unter den 11 Gästen sind immerhin drei deutsche Paare dabei, außerdem ein Paar aus Frankreich mit Schwiegermutter, sowie ein Paar aus Schweden, das gerade auf Hochzeitsreise ist. Mit Rücksicht auf die anderen Gäste wird an Bord aber nur englisch gesprochen.
Unser Skipper (Kapitän) Johnny wartet bereits an Bord auf uns.
Johnny warnt uns vor, dass die nächsten Tage windig werden. Er sagt aber auch, dass die Prima für diese Windverhältnisse gebaut ist, und wir daher keine Probleme haben sollten – was sich später auch bewahrheitet.
Nach der Einweisung zum Thema Sicherheit an Bord dürfen wir in unsere Kabine. Wir haben sogar ein kleines Badezimmer mit WC und Dusche ganz für uns allein (siehe Tür auf der rechten Seite des Fotos).
Auf Wiedersehen Airlie Beach, hallo Whitsundays!
Wir lassen den Hafen und die Berge von Airlie Beach hinter uns und es geht hinaus in die Inselwelt der Whitsundays. Wie man auf dem Foto gut sehen kann, gehört unser Skipper Johnny zu den Menschen, die am glücklichsten sind, wenn sie auf See sind.
Etwa die ersten halbe Stunde – bis wir die von Bergen umgebene Bucht von Airlie Beach hinter uns gelassen haben – fahren wir nur mit Motor. Danach werden die Segel gesetzt. Das Boot schwankt nicht, und alle sind zufrieden.
Einzig unser schwedischer Bräutigam zeigt sich als weniger Seefest und verschwindet zusammen mit seiner Braut in der Kabine. Dort wollen sich die beiden erstmal ausschlafen.
Kabinen auf der Segelyacht Prima
Insgesamt gibt es an Bord vier Kabinen, davon zwei Kabinen mit eigenem Bad. Die Bewohner der beiden anderen Doppel-Kabinen teilen sich die beiden verbleibenden Bäder mit der Crew und den Gästen, die drei Betten im Salon belegen.
Die Übernachtung im Salon hat übrigens ziemlich gut geklappt, weil die meisten Gäste abends schon ziemlich früh (so gegen 21-22 Uhr) im Bett waren.
Ein Blick in die Küche
Und so sieht die Küche auf der Prima aus – gemütlich wie zuhause. Auf der Karte rechts wird dann später unsere Route eingetragen. Da wir gerade erst losgefahren sind, ist auf der Karte rechts ander Wand noch nichts zu sehen.
Unterwegs durchqueren wir eine Regenwolke, und wir sehen natürlich auch einige andere Yachten und Motorboote, die in der Whitsundays Inselwelt unterwegs sind. Das Wasser sieht zwar ziemlich glatt aus, aber es bläst doch ein kräftiger Wind.
Segelyacht die bessere Wahl bei den Whitsundays
Skipper Johnny erklärt uns, dass gerade bei windigem Wetter und in den Whitsundays eine Yacht mit "nur" einem Kiel – wie die Prima – viel besser im Wasser liegt als ein Katamaran. Ein Katamaran kommt bei starkem Seegang ins Schaukeln, während ein Segelboot wie die Prima sich einfach in den Wind legt.
Einzig auf hoher See – wo wir ja gerade nicht hinfahren – wäre laut Johnny ein Katamaran die bessere Wahl, weil dort die Wellentäler weiter auseinanderliegen.
Schnorcheln vor Hook Island
Die Ferieninsel Daydream Island zieht in der Ferne an uns vorbei, und wir steuern Hook Island an. Wir ankern an den so genannten "Caves". Mit ein bisschen Fantasie kann man auf dem Foto unten sogar "Höhleneingänge" entdecken.
Johnny lässt das schlafende Hochzeitspaar aus der Kabine holen, damit keiner die Einweisung zum Thema Schnorcheln verpasst. Nicht jeder hat Vorkenntnisse im Schnorcheln, und nach Johnnys Erklärungen weiß jeder Bescheid, wie man mit Maske und Schnorchel umgeht, ohne dass diese immer beschlagen ist.
Geschützte Schnorchelbuchten statt windiges Riff
"Hier gibt es dieselben Korallen und dieselben Fische wie am Great Barrier Reef", sagt Johnny. Darum sei es auch nicht nötig, an das vor allem heute sehr windige äußere Riff zu fahren. Wir sind an der vom Wind abgewandten Seite von Hook Island, wo es sehr angenehm ist.
Die Gäste, die Lust haben, ziehen sich nun die bereitgestellten gefütterten Schnorchelanzüge an werden mit dem Beiboot zum Strand gebracht. Wer will, kann auch eine "Poolnudel" als Spielzeug oder Schwimmhilfe mitnehmen.
Wir waren schon öfter schnorcheln bei den Whitsundays Islands, und dieses Mal war das Wasser besonders klar – das ist abhängig von Wind und Wetter nämlich nicht immer so.
Nach dem Schnorcheln gibt es Nachos mit Dips und Käse aus dem Ofen und heiße Getränke zum Aufwärmen.
Fahrt in den Sonnenuntergang
Später fahren wir unter Motor die windabgewandte Seite von Hook Island entlang. Es geht nun schon so langsam gegen Abend zu, und das Highlight des Tages wartet: die Fahrt in Sonnenuntergang. Und die Sonne enttäuscht uns nicht!
Wir befinden uns ja immer noch inmitten der Whitsunday Islands, und das Farbenspiel aus Bergen, Wolken und Sonne ist atemberaubend.
Jeder packt sein Sunset Drinks aus – die einen Wein, die anderen Bier – und genießen die Aussichten. Auch "unser" Schwede scheint sich so langsam an das Leben auf See zu gewöhnen.
Abendessen auf See
Als es dunkel ist, ist so langsam Zeit fürs Abendessen. Skipper Johnny ankert an einer ruhigen Bucht im Windschatten von Whitsunday Island, und unsere Yacht liegt nun ganz still im Wasser.
Wir haben Frühling, da ist es noch ein wenig frisch abends, und einige der Gäste warten auf unserer gemütlichen Sitzecke aufs Abendessen:
Zum Abendessen gibt es später ein leckeres Curry mit Reis, dazu Salat und Knoblauch Baguette. Und zum Nachtisch Orangenkuchen mit Vanille-Eis und Sahne. So gut!
Die Sterne der Whitsundays
Nach dem Abendessen gehen noch einige Gäste noch an Deck, um bei einem Glas Wein (oder Bier) den Sternenhimmel anzuschauen. Richtig spät ist es aber nicht geworden, da der nächste Tag wieder früh beginnt.
Wir hatten übrigens keinen Vollmond, allerdings sieht der Mond bei der langen Belichtung einfach voller aus, als er ist.
Tag 2 – Whitehaven Beach und Hayman Island
Heute sind wir schon sehr früh auf, so gegen 5:30 Uhr , da Johnny mit uns Whitehaven Beach besuchen will, bevor die Tagesausflügler aus Airlie Beach ankommen. Zum Glück ist es um diese Zeit schon hell, sodass das Aufstehen nicht so schwer fällt.
Wie man sieht, ist das Wasser in "unserer" Bucht noch glatt wie Eis, und die Nacht war auch sehr entspannend in unserer kleinen Kabine. Und dass obwohl auf der anderen Seite von Whitsunday Island schon seit Tagen ein kräftiger Wind bläst.
Nach dem Frühstück mit Müsli, Toast und einem Fruchtsalat wird der Anker eingeholt, und Skipper Johnny setzt die Segel. Nun geht es auf nach Whitehaven Beach.
Mit dem Wind in den Segeln an Whitsunday Island entlang
Heute segeln wir die "windige" Seite von Whitsunday Island entlang, und die Prima wird legt sich schön in den Wind, während aus den Lautsprechern AC/DC mit "Thunderstruck" und "Highway to Hell" erklingt.
(Johnny hat überhaupt für jede Gelegenheit den passenden Soundtrack – gestern Abend beim Sonnenuntergang lief entsprechend entspanntere Musik.)
Es ist nun gerade einmal 7 Uhr, und alle sind wach und gut gelaunt. Die Sonne scheint, hier und da sieht man eine Wolke, und Gischt sprüht über den Rumpf. So stelle ich mir ein Segelabenteuer vor!
Das Segeln hart am Wind ist übrigens sehr angenehm: Die Prima liegt zwar "schief" im Wasser, dafür zerschneidet sie die Wellen und schaukelt überhaupt nicht.
Als wir um kurz vor 8 Uhr an der Tongue Bay ankern, nicht weit vom Hill Inlet Aussichtspunkt, sind schon drei oder vier andere Segelyachten dort, aber die Gäste von den anderen Booten bekommen wir vorerst nicht zu sehen.
Unterwegs auf Whitsunday Island
Nun haben wir drei Stunden Zeit, um uns den Aussichtspunkt und Whitehaven Beach anzusehen.
Wir gehen durch den Wald zum Hill Inlet Aussichtspunkt. Es ist gerade ausgehende Ebbe, und wir sehen viel Sand und Wasser – das ist normalerweise die beste Zeit, da man bei Flut das Farbenspiel nicht so sieht.
Es ist ein bisschen wolkig, daher sind die ersten Fotos nicht so, wie wir sie uns erwartet haben. Die anderen Gäste gehen nachher hinunter zum Strand, aber wir warten einfach so lange, bis die Sonne rauskommt.
Hill Inlet Aussichtspunkt
Der Hill Inlet Aussichtspunkt ist einer der schönsten Aussichtspunkte Australiens (vielleicht sogar der Welt). Daher ist es schwer, sich satt zu sehen. Wir genießen die Aussichten, während mehrere Tourgruppen mit jungen Leuten kurz vorbeikommen und in ein paar Minuten auch schon wieder weg sind.
Auch auf dem Strand – Betty’s Beach, das Nordende von Whitehaven Beach – ist um diese Zeit noch nicht sehr viel los:
Die drei Stunden vergehen wie im Flug, und bald laufen wir wieder zurück durch den Wald zur Tongue Bay, wo Johnny und "unsere" Prima auf uns warten.
An Bord hat unsere Gastgeberin Rachel bereits Kaffee, Tee und Plätzchen für uns fertig gemacht.
Bei kräftigem Wind segeln wir unter Begleitung von Musik von Bob Marley nach Norden, erst entlang der Küste von Whitsunday Island und später entlang der Küste von Hook Island.
Wie es weiter geht, das lest Ihr hier…
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