
Freitag, 04.10.19
1. Tag: Von Cairns zu den Wallabys von Granite Gorge / Mareeba
Unsere letzte Cooktown Tour liegt schon wieder einige Jahre zurück. Und da es im Oktober noch nicht so heiß ist, wurde es wieder einmal Zeit für uns, am 1. langen Wochenende im Oktober (Queens Birthday Long Weekend) unseren Land Cruiser Geländewagen auszuführen: Auf einer Outback- und Regenwald Tour von Cairns nach Cooktown.
Unsere Tour beginnt am Freitag Nachmittag in Cairns. Mit Campingausrüstung im Gepäck schlängeln wir uns von Cairns via Smithfield die Passstraße durch den Regenwald nach Kuranda hinauf.
Tanken in Koah
Am Highway zwischen Kuranda und Mareeba halten wir kurz an der United Tankstelle in Koah, die als eine der günstigeren Tanken in der Region gilt.
Danach geht es zurück auf den Highway und weiter ins Outback nach Mareeba.
Granite Gorge bei Mareeba
Etwa 15 Minuten hinter Mareeba liegt die Granite Gorge Schlucht, ein Naturpark, der bekannt ist für seine kleinen Hüpftiere: die Mareeba Rock Wallabys. Das ist eine Art von kleinen Kängurus, die es nur in dieser Region gibt.
Am Granite Gorge kann man auch campen. Wir haben unserem mobilen Engel-Kühlschrank dabei, daher übernachten wir in den Bereich des Platzes, der Stromanschlüsse bietet.
Im Foto unten sieht ihr unser Auto ganz rechts, mit unserem orangenen Zelt links daneben.
Wie man auf dem Foto sehen kann, ist es um diese Jahreszeit sehr trocken in der Region Mareeba, daher ist Zelten im Oktober überhaupt kein Problem.
Sunset Drinks mit Wallaby-Aussichten
Nachdem das Zelt steht, statten wir den besagten Rock Wallabys einen Besuch ab, die nur ein paar Schritte weiter in einer Schlucht leben, die über eine Treppe erreichbar ist.
Granite Gorge ist kein Zoo – die Wallabys leben hier schon seit Jahrtausenden, und Zäune gibt es nicht.
Als die Sonne sich so langsam dem Horizont nähert – um diese Jahreszeit ist das gegen 18 Uhr – , setzen wir uns auf die Felsen mit Blick auf die Schlucht und genießen unsere mitgebrachten Sunset Drinks.
Hier nochmal die Aussichten über die Umgebung von Granite Gorge von unserem Sitzplatz aus:
Mit den Hühnern ins Bett bei Granite Gorge
Die Hühner sind gegen 18 Uhr schon fertig fürs Bett. Wir halten es aber noch eine Weile aus!
Nächtlicher Besuch – Possums und Wallabys
Nachdem die Dunkelheit hereingebrochen ist, kochen wir unser Abendessen in kleinen Campingküche von Granite Gorge. Zufälligerweise sitzt eine Alleinreisende Camperin aus Deutschland mit bei uns am Tisch, und wir tauschen Geschichten vom Reisen in Australien aus.
Unterdessen hören wir leises Rascheln außerhalb des Lichtkreises unserer Küche und entdecken, dass die Wallabys nachts aus der Schlucht herauskommen und den Campingplatz frei erkunden, sobald die Touristen in Ihren Zelten und Wohnmobilen verschwunden sind.
Damit hat sich das Gefüge völlig umgekehrt: Nun sind wir Camper die "Zootiere" und die Wallabys die neugierigen Besucher.
Als es dann später noch in den Ästen eines Baums ganz in der Nähe raschelt, entdecken wir sogar noch ein Possum, das in der entspannt in der Baumkrone sitzt und Blüten frisst.
Samstag, 05.10.19
2. Tag: Von Granite Gorge via Lakeland nach Cooktown
Frühstück mit den Hühnern
Unsere Nachbarn mit Wohnmobil sind morgens schon um kurz nach 6 Uhr auf, sodass wir keine Möglichkeit zum Ausschlafen haben. Aber das ist nicht so schlimm – wir haben ja auch noch viel vor.
So sind wir bereits um kurz nach 7 Uhr beim Frühstück:
Wir haben für Wochenende nur das Nötigste mitgenommen, und benutzen die Kofferraumklappe von unserem Geländewagen als Tisch.
Die Hühner, die wir am Vorabend noch auf der Stange gesehen haben, sind jetzt auf dem Campingplatz unterwegs und untersuchen auch unser Lager nach Essbaren, wie man hier sieht:
Wir packen unsere Zelt ein und fahren wieder die 15 Minuten zurück nach Mareeba.
Auf dem Foto unten sollte man auf den Berggipfeln eigentlich die neue Windkraft-Anlage sehen, die die Region mit "grünen" Strom versorgt. Aber da ich kein Zoom-Objektiv habe, müsst ihr euch die kleinen grauen Propeller auf den Gipfeln in der Ferne einfach denken:
In Mareeba halten wir noch kurz zum Einkaufen. Im Ort gibt es zwei Supermärkte, Coles und IGA. Es lohnt sich hier noch einzukaufen, da es in Cooktown weniger Auswahl gibt, und dort auch die Preise höher sind.
Bobs Lookout
Wir fahren durch karge Outback Landschaften parallel zur Küste in Richtung Cooktown. Bei Bobs Lookout haben wir weite Aussichten auf die trockene Savannen Landschaft:
Palmer River Roadhouse
Etwa eine Stunde später haben wir den Palmer River erreicht. Auf dem Foto unten schaue ich zurück vom Palmer River Roadhouse auf den Palmer River:
Das sandige Flussbett des Palmer River hat in den 1870 Jahren viel Gold preis gegeben, zu einem Goldrausch und nebenbei zur Gründung des Ortes Cooktown geführt, den wir später noch besuchen werden.
Mittagessen bei Sturmwind in Lakeland
Als wir Lakeland erreichen, ist es bereits Mittag, und der Magen knurrt. Wir versuchen unsere Steaks, die wir im Supermarkt in Mareeba gekauft haben, auf dem Gaskocher zu braten. Das stellt sich als sehr schwierig an, weil wir gegen Sturmwind kämpfen müssen. Mit ein bisschen Geduld sind wir schließlich erfolgreich, und setzen dann unsere Fahrt fort.
Von Lakeland bis Cooktown sind es nur noch 79 Kilometer. Interessanterweise sieht es auf dem Foto überhaupt nicht stürmisch aus:
Lakeland ist eine sehr fruchtbare Region, in der unter anderen auch Bananen wachsen, wir hier auf dem Foto zu sehen:
Lakeland Aussichtspunkt
Kurz hinter Lakeland gibt es einen Aussichtspunkt, der von der Straße aus beschildert ist. Dort befindet sich auch eine Touristeninformation zu Cape York, die auf einer Reihe von Schildern Infos gibt zu National Parks, Natur und Tieren auf Cape York.
Ganz nebenbei wird noch daran erinnert, dass man auf Nationalpark Campingplätzen in Queensland ohne vorherige Reservierung (online oder per Telefon) nicht campen darf.
Da es in dieser sehr dünn besiedelten Gegend nur begrenzt Mobilfunkzugang bzw. Internet gibt, kann das problematisch werden für Reisende, die sich vorher nicht festlegen wollen. Wir übernachten dieses Mal nicht im Nationalpark, daher können wir getrost auch ohne Reservierung losziehen.
Keine Zeit für Aboriginal Rock Art
Als Seitennotiz wollte ich nur kurz einfügen, dass man von Lakeland aus gut die Aboriginal Rock Art bei Laura besuchen kann. Das haben wir beim letzten Besuch in der Region gemacht, und die Malereien sind auf jeden Fall den Umweg wert.
Da wir aber schon relativ spät dran sind, und um 17 Uhr an der Bootsrampe für unsere Sunset Tour sind, haben wir heute keine Zeit für den Abstecher. Aber so haben wir einen Grund, bald nochmal wieder zu kommen!
Black Mountain Aussichtspunkt
Wir halten kurz an den beiden Bergen des Black Mountain National Parks. Auf dem Foto sieht der eine der beiden Berge nicht besonders groß aus. Allerdings lesen wir auf einem der Infoschilder, dass es sich um eine optische Täuschung handelt: Der weitaus größere Teil des Berges liegt etwas zurückversetzt hinter der kleinen Kuppe, und hat offenbar schon so einige Wanderer in die Irre – und in den Tod – geführt.
Aus diesem Grund ist Wandern zwischen den unzähligen schwarzen Granitblöcken leider verboten. Aber die Aussichten auf die schwarzen Berge zu genießen ist erlaubt!
Mitten im Dschungel: Cooktown Caravan Park
Am Nachmittag erreichen wir das grüne Cooktown und den Cooktown Caravan Park, den ich vorher per Satellitenbild ausgesucht habe: Von allen Campingplätzen im Ort erschien mir dieser Park der grünste.
Das liegt unter anderem auch daran, dass sich der Platz direkt am Fuße des 431 Meter hohen Berges Mount Cook befindet, der mit Regenwald bewachsen ist.
Hier nochmal ein Blick auf unseren Platz:
Nachdem wir das Zelt fertig aufgebaut haben, kochen wir erstmal eine Kaffee in der gemütlichen Campingküche, danach ist noch Zeit für ein Bad im kleinen Pool.
Sunset Cruise auf dem Endeavour River mit Riverbend Tours
Um kurz vor 17 Uhr sind wir an der Bootsrampe von Cooktown. Auf dem Selfie-Foto von uns könnt ihr endlich mal sehen, wie windig es an diesem Tag war. Mehr stehen nämlich nicht die Haare zu Berge, weil ich mir Sorgen über die Bootsausfahrt mache, sondern weil der Wind ganz ordentlich bläst.
Auf dem nächsten Bild seht ihr Captain Nick, der uns gerade einweist. Nick ist nicht nur der Besitzer des Bootes, auf dem wir den Ausflug unternehmen, sondern auch noch Freiwilliges Mitglied der Küstenwache von Cooktown. Da kann einfach nichts schief gehen!
Wie man sieht, haben Captain Nick und seine Frau die typischen Bänke auf dem Ausflugsboot durch Tische und Stühle ersetzt. Nick fährt uns durch die Bäche in der Umgebung von Cooktown, und wir sehen die Sonne stimmungsvoll hinter den Mangroven untergehen.
Nach Einbruch der Dunkelheit halten wir an einem ruhigen Ort inmitten der Mangroven. Nick stellt kleine Lampen auf den Tischen und serviert uns Cracker und Käse aus der Region. Dazu trinkt jeder seine mitgebrachten Getränke.
Besonders nett ist, dass wir an diesem Abend sogar noch ein Krokodil sehen, das ganz still vor uns schwimmt und dann abtaucht, als es uns bemerkt.
Gegen 19:40, nach mehr als 2,5 Stunden Bootsfahrt, sind wir zurück in Cooktown.
Die Bootstour war fantastisch, und die werden wir beim nächsten Besuch sicher noch einmal machen.
(Sie hat übrigens $50 gekostet und kann über einen Anruf bei Nick von Riverbend Tours gebucht werden.
Sonntag, 06.10.19
3. Tag: Von Cooktown nach Archer Point
Finch Bay
Auch heute ist es wieder windig, aber die Sonne scheint warm auf uns herab, und die morgendliche Ebbe lädt zu einem Strandspaziergang ein.
Direkt hinter dem Botanischen Garten von Cooktown liegt die Finch Bay, die aufgrund der massiven Granit-Blöcke ganz anders aussieht als die meisten Strände, die man sonst so in Queensland zu sehen bekommt:
Ein Bad im Meer wäre jetzt auch schön. Aber das geht leider nicht wegen der Krokodile. Gesehen haben wir zwar keins. Krokodile sind bekannt dafür, dass sie uns sehen, wir sie aber nicht. Und sie warten gerne so lange, bis ein leckerer Happen vorbeikommt.
James Cook Museum
Als wir uns am Strand satt gesehen haben, fahren wir zurück nach Cooktown uns gehen ins Museum, das im Gebäude eines ehemaligen Mädchen-Internats untergebracht ist. Bereits das Haus ist schon ein Highlight für sich:
Das James Cook Museum ist ebenfalls sehenswert, weil es die Geschichte der Region aus der Perspektive der Weißen und der Aboriginals erzählt. Hier kommt jeder zu Wort. Manchmal stehen die Aussagen der Weißen direkt neben denen der Aboriginals, und man kann gut erkennen, dass viele Tote vermeidet hätten können, wenn beide dieselbe Sprache gesprochen hätten.
Auf dem Foto unten sieht man übrigens einen Stahlstich von Captain James Cooks Schiff Endeavour:
Nachdem die Endeavour weiter südlich bei Cape Tribulation am 10. Juni 1770 auf ein Riff aufgelaufen war, verbrachten Captain Cook und seine Crew einige Zeit im heutigen Cooktown. Das Schiff wurde repariert, und erste – zumeist freundliche – Kontakte mit den Aboriginals geknüpft.
Nachdem die Endeavour wieder seefertig gemacht worden war, blieb die Gegend solange von weißen Siedlern verschont, bis 1872 am Palmer River Gold gefunden wurde und danach die Stadt Cooktown gegründet wurde.
Museum in Cooktown zeigt auch eine ganze Reihe von Alltagsgegenständen der Aboriginals. Die verzierten Holzstäbe im Bild unten etwa dienten als "Pass" für einen offiziellen Boten:
Sehr bemerkenswert fand ich auch den Zahnarzt-Stuhl aus dem 19. Jahrhundert. Da kann ich nachvollziehen, dass es früher keine Freude war, zum Zahnarzt zu gehen.
Auf dem Bild unten schaut man übrigens vom Museum aus über den Balkon auf den Endeavour River:
Das Bild habe ich durch das Fenster machen müssen, weil der Balkon baufällig ist. Dazu sollte ich sagen, dass wir im Oktober 2019 mit die letzten Besucher des Museums gewesen sind. Das James Cook Museum soll vorerst geschlossen bleiben, bis es Mitte 2020 fertig renoviert ist.
Cooktown Promenade
Nach dem Museumsbesuch ist es bereits Mittagszeit, und der Magen knurrt. Wir spazieren vom Museum aus über die historische Promenade von Cooktown zu einem Restaurant, das uns Tourguide Christian aus Cairns empfohlen hat, der mit seinem Geländewagen regelmäßig Touren nach Cooktown fährt.
Unser Ziel ist das Driftwood Restaurant. Da wir bereits nach 14 Uhr haben, sind die meisten Mittagsgäste bereits wieder verschwunden, aber die Küche hat zum Glück noch geöffnet.
Nach dem Essen spazieren wir die Promenade von Cooktown weiter in Richtung Mündung des Endeavour River:
Hier das Denkmal für den Seemann und Forscher James Cook:
Und hier der brandneue Wasserpark, ganz am Ende der Promenade von Cooktown:
Wenn ich mich richtig erinnere, ist der Park erst 2018 eröffnet worden.
Da man im Fluss wegen der Krokodile nicht baden kann, ist der Wasserpark genau das richtige für Kinder, die an diesem Sonntag allerdings nicht gerade in großer Zahl vorhanden sind.
Grassy Hill
Als wir den Aussichtsberg Grassy Hill erreichen, ist es bereits nach 16 Uhr. Die Zeit vergeht einfach wie im Fluge, wenn es schön ist!
Zu Cooks Zeiten war der Berg tatsächlich nur mit Gras bewachsen, weil die Aboriginals regelmäßig Feuer hier Feuer legten. Heute ist aber der meiste Teil des Berges bewaldet.
James Cook selbst hat den Berg als Ausguck benutzt, um seine Weiterfahrt in Richtung Indonesien durch das Great Barrier Reef zu planen.
Auf dem Foto unten sieht man, dass Cooktown sehr klein und sehr schön gelegen ist:
Hier die Aussichten nach Norden auf den Leuchtturm und auf die Flussmündung des Endeavour River:
Noch ein letzte Blick auf den Endeavour River, bevor wir weiter müssen:
Unser Plan war, unterwegs kurz beim Archer Point zu halten, der als einer der windigsten Ecken von ganz Nord-Queensland gilt. Danach wollen wir weiter, um am Lions Den, einem urigen Pub, unser Lager für die Nacht aufzuschlagen.
Das soweit unser Plan. Aber die Wirklichkeit sah dann doch anders aus…
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