
Eine Familie aus Berlin reist zum ersten Mal nach Australien – mit 2 Kindern (4 Jahre und 10 Monate). In dieser Etappe geht es mit dem Wohnmobil von Port Macquarie nach Byron Bay.
Australien Reise mit Kindern: Wenn ihr den Beginn des Reiseberichts verpasst habt: Hier findet ihr eine Übersicht über alle Etappen der Reise von Sydney bis hin nach Cairns.
Ankunft in Port Macquarie
Port Macquarie, das 385 km nördlich von Sydney liegt, erreichen wir wieder in der Dämmerung. Der Campingplatz, Flynns Beach Caravan Park, liegt quasi im Ort, von dem wir beim Reinfahren irgendwie wenig Reizvolles sehen. Breit zersiedelt, es scheint, als wenn es kein richtiges Zentrum gibt. Aber es ist ja eh gleich dunkel. Auf dem Campingplatz haben wir endlich unbegrenztes WiFi und können daher ein paar mehr Fotos in die Heimat verschicken als üblich.
Wir stehen unter hohen Bäumen, die vom letzten Tageslicht den Rest verschlucken-B(r)ushturkeys irren auf der Suche nach Essen umher.
Ein paar Meter weiter ist ein Restaurant mit Bar, an der wir ein kaltes Bier trinken, während die Kinder auf dem kleinen Spielplatz, der zum Restaurant gehört, ihre Glieder ausschütteln.
Wir brauchen noch etwas fürs Abendbrot und ziehen Richtung Strand. Dort soll es einen kleinen Laden geben und einen guten Mexikaner.
Wieder sind wir erstaunt über die Preise, die hier aufgerufen werden, wenn man essen geht. Alles kostet in der Regel ab $20 aufwärts – dabei ist es ja auch nur „fast Food“, nur halt anders gewürzt.
Australien Reise mit Kindern: Im Regenwald am Sea Acres Rainforest Centre
Am nächsten Morgen fahren wir knapp fünf Minuten, um uns das Sea Acres Rainforest Centre anzusehen. Es handelt sich um einen kleinen Teil des im Verschwinden begriffenen Küstenregenwaldes von NSW- er steht unter Naturschutz.
Auf dem 1,3 km langen Bretterpfad (siehe Foto), der teilweise bis 7m hoch ist, kann man knapp 300 Pflanzen und mehr als 140 Vogel- sowie andere Tierarten finden. Wir haben nur die Pflanzen gesehen – aber dabei wirklich interessante Sachen erfahren können. Zum Beispiel über die Würgefeige, wie im Foto unten zu sehen.
Der Eintritt ins Sea Acres Rainforest Centre kostet $ 8 für Erwachsene. Es gibt ein schönes Café dort mit sehr gutem Kaffee, quasi mitten im Regenwald.
Übrigens haben wir (vielleicht hatten wir auch einfach Glück?) festgestellt, dass man hier – egal was man trinkt: Cappuccino, Latte Macchiato oder Café Mocha – nach Bechergrösse bezahlt. Nicht nach Inhalt.
Australien Reise mit Kindern – Shelly Beach in Port Macquarie
Nach dem Regenwald, in dem es allerdings trocken war, zieht es uns wieder Richtung Strand. Damit sich die Kinder etwas austoben können vor der nächsten Fahrt, fahren wir direkt ein paar Meter weiter zu einem schönen Strand.
Wir hätten auch laufen können, aber das merken wir erst nach einem U-Turn. Der Shelly Beach ist quasi eine Einfahrt neben dem Rainforest. Wir parken direkt am Wasser.
Auch hier gibt es wie fast überall: saubere Toiletten und Duschen. Wir bleiben eine lange Stunde, bevor wir noch einen Grosseinkauf in einem MEGA-Coles machen und fahren dann weiter.
Nambucca Heads
Unsere nächste Nachtstation ist Nambucca Heads. Wir steuern wieder einen BIG4 Holiday Park an. Er heißt Nambucca Beach und hat neben einem Pool auch einen Spielplatz. Doppelglückchen für Matteo.
Das Meer nebenan können wir nachts rauschen hören. Zu sehen bekommen wir es erst morgen.
Farbenprächtige V-Wall
In Nambucca Heads, einem kleinen beschaulichen Badeort, mit herrlicher Aussicht auf die Mündung des Nambucca River, haben sich an der sogenannten V-Wall – zwischen Ozean und Lagune – hunderte Leute, Künstler, aber auch Familien und Reisende aus aller Welt mit Farbe verewigt. Ein paar besonders hübsche Steine habe ich fotografiert:
Ein alter Mann im Rollstuhl wirft seine Angel aus, während er Micha erzählt, dass sich in die Lagune ab und an auch ein paar Haie tummeln, wenn sich Fischschwärme hierher verirren und in der Lagunen-Sackgasse landen. Die Haie brauchen – wie im Schlaraffenland – nur ihr Maul aufreißen und sich am Buchtausgang postieren 😉
Aber Haie jagen ja gern, sagt der Mann. Matteo und ich sehen übrigens den Schatten eines Stachelrochens im Wasser.
Es ist super Wetter, die Sonne lacht und wir tun es dann den Australiern gleich, die sich im Park mit Blick auf die Lagune ein schattiges Plätzchen suchen und picknicken. Es gibt Wraps mit Hühnchenfleisch, Salat und Avocados.
Zwei ältere Damen, zu denen wir uns mit an den überdachten Tisch setzen, bieten uns ihre restlichen Chips vom Fish an. Sehr zu MartÃs Freude, der schon wieder Hunger hat und dann ja gar nicht warten kann.
Australien Reise mit Kindern: Besuch in Bellingen
Nach dieser leckeren Pause geht’s weiter Richtung Norden. Wir wollen uns noch Bellingen ansehen, das im Bellinger Valley liegt und ein Dorf mit künstlerisch-alternativem Flair ist. Es ist wirklich schön. Der Weg dorthin auch, wie man auf dem Foto sehen kann:
Am Ortsausgang von Bellingen findet gerade eine Pferdeshow statt, verbunden mit einem Riesen Rummel. Gottseidank schläft Matteo, just, als wir da lang fahren. Wir kehren zurück zum Ortszentrum, denn das wollten wir ja eigentlich sehen und nicht Karussel fahren.
Es ist frühe Kaffeezeit und wir suchen uns eine nette kleine Eisdiele, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint (siehe Foto).
Im angrenzenden kleinen Garten spielen zwei Männer Bluesgitarre. Ein paar skurrile Gäste, unter anderem ein Mann in Damenkleidung, singen und tanzen dazu, trinken Wein und lassen es sich an diesem Sonntag Nachmittag gut gehen. Wir schauen amüsiert zu und machen das auch.
Australien Reise mit Kindern: Ein fantastischer Campingplatz
Dann machen wir uns wieder auf den Weg. Für heute Nacht haben wir uns einen außerplanmäßigen Halt ausgesucht, denn beim nochmaligen Check der Entfernung nach Yamba, das unser Tagesziel sein sollte, stellen wir fest: zu weit.
Deswegen haben wir uns einen North Coast Holiday Park für diese Nacht ausgesucht, der auf dem Weg dorthin in einem Örtchen namens Mylestom liegt. Ums Eck von Bellingen, und 144 km nördlich von Port Macquarie.
Der Campingplatz ist der absolute Hammer! Wie geleckt ist hier alles. Super viel Platz, direkt am Meer hinter den Dünen gelegen, mit Hammer-Luxuszelten für Leute, die kein rollendes Dach haben. Außerdem eine mega tolle Campkitchen. Bisher ist uns kein besserer Campingplatz – was die Ausstattung betrifft – begegnet. Dabei sind wir, während ich das schreibe, bereits seit 14 Tagen unterwegs.
Wir eilen noch zum Strand und genießen die Aussicht:
Auf dem Rückweg treffen wir einen Mann, der geangelt hat, und wir plaudern etwas über unsere Route. Er gibt uns noch viele tolle Hinweise. Im Groben und Ganzen habe ich mit der Route – zuhause am Computer geplant – viele Highlights bereits rausgesucht. Darüber freue ich mich. Hat sich die ganze Recherche doch gelohnt!
Australien Reise mit Kindern: Blumen zum Muttertag
Auf dem Rückweg sammeln die Jungs in den Dünen ein paar Blümchen für mich. Musste ich zwar einfordern, aber ich freu mich trotzdem – denn heute ist ja Muttertag!
Wir nutzen zum Abendbrot die tolle Küche und braten uns ein paar Würstchen dazu, die eine orangene plastik-artig aussehende Hülle haben. Wir sind nicht sicher und popeln sie – natürlich erst nach dem Braten – ab. Wir erfahren aber von anderen Campern, mit denen wir später sprechen, dass man die Hülle mitessen kann. Naturdarm scheint es hier nicht zu geben.
Micha kocht später noch unser Mittag für morgen vor. Es wird thailändisch geben. Lecker!
Skypen aus Australien mit der Familie in Deutschland
Morgen früh wollen wir mal mit Oma und Opa skypen – kurz bevor sie ins Bett gehen. Dafür stelle ich meinen Wecker auf halb sieben. Verrückt! Wir haben zwar nur 50 MByte WiFi, aber ohne Video müsste das klappen. Tut es auch und so kann ich auch noch alles Liebe zum Muttertag wünschen;-)
Nach dem Frühstück, lassen wir die Kinder nochmal toben, packen in Ruhe zusammen, füttern nochmal ein paar lustige Vögel und machen uns dann langsam auf den Weg.
Direkt nach dem Campingplatz kommt in Mylestom ein kleiner Park mit einer außen super schön gestalteten öffentlichen Toilette. Ein richtiges Kunstwerk mit Reliefmosaiken und Spiegeln. Das musste ich fotografieren:
Schöner Spielplatz bei Grafton
Dann geht es Richtung Grafton. Dort wollen wir Lunch-Zwischenstop auf dem Weg nach Iluka machen. Der Highway führt nahe eines Vorortes von Grafton entlang, von dem es laut unserer App heißt, es gäbe einen Park- sogar mit Spielplatz. Den erreichen wir genau mittags und staunen. Was für ein schöner Park und was für ein Hammer-Spielplatz!
Die Spielplätze hier sind in der Regel der totale Knaller. Immer schattig, meist direkt mit Toilette nebenan. Tolle Klettermöglichkeiten, tolle Spielgeräte. Und davon viele. Sauberer Sand! Oder Rindenmulch. Wenn ich da an Berlin denke, speziell an Friedrichshain, möchte ich weinen.
Die Kinder juchzen und toben sich richtig aus, während Micha das Essen erwärmt und den Tisch unter einem großen Baum deckt, von dem immer wieder ein limonenartiger Duft herunterweht, während wir das Essen genießen. Das war richtig gut.
Den Park werden wir auf jeden Fall weiterempfehlen in der App, wenn wir wieder richtig online sind. Die Lage, 3 Minuten vom Highway entfernt ist perfekt.
Übernachtung in Iluka
Dann geht’s weiter. Eigentlich hatte ich Yamba ausgewählt als nächsten Übernachtungsort. Irgendwie landen wir dann aber in Iluka. Wieso weiß ich nicht mehr – ist aber direkt gegenüber.
Der Campingplatz liegt direkt am
Clarence River, kurz bevor der in den Pazifik mündet. Er hat zwar keinen Spielplatz aber noch besser: einen beheizten Jacuzzi und einen Pool. Das sind zwei Spielplätze. Sehr gepflegt alles.
Beides nutzen wir noch und beschließen Iluka (von dem es in unserer App in einem Kommentar einer Userin heißt es sei „a hidden gem“-ein verstecktes Juwel eines Städtchens“) morgen vorm
Losfahren zu entdecken.
Mit Matteo mache ich noch ein paar schöne Sundowner-Fotos fürs Album:
Es stellt sich am nächsten „morgen“ dann allerdings heraus, dass es in Iluka für uns GAR nichts zu entdecken gibt. Ein Örtchen allenfalls. Ohne Zentrum allerdings. Selbst der Strand gefällt uns gar nicht. Also weiter.
Es geht nach Byron Bay, von dem wir im nächsten Bericht erzählen werden… und den findet ihr > auf der folgenden Seite…
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Hallo Peggy,
Gut drei Jahre später fahre ich die gleiche Strecke – mit ähnlichen Stopps – mit meinem fünfjährigen Sohn. Auch heute noch ein toller Bericht mit vielen Inspirationen für mich – ich schua jeden Abend rein, wie es bei euch so weiterging… und oft stelle ich fest, dass es euch damals genauso ging wie uns heute. :-)))
An was erinnern sich eure Kinder heute noch?
Hallo Franziska,
danke für deine Nachricht! Peggy ist im Forum nicht mehr dabei.
Viele Grüße,
Bianca
Hallo Bianca,
Danke für die Antwort… lustig, ich hab dann erst später irgendwann fetagestellt, dass meine zweite „Inspirationsquelle “ unserer Reise deine Reiseführer ist 🙂
Beides zusammen – der Reisebericht in „richtiger Richtung“ und manchmal Kindgerechter – ergänzen sich super!
Danke
Hallo Franziska,
danke für deine Nachricht! Freut mit, dass euch der Reiseführer gefällt 🙂
Liebe Grüße,
Bianca