
1. Springbrook National Park: Subtropischer Regenwald mit Wasserfällen
Gibt es etwas Schöneres, als einen Wasserfall im tropischen Regenwald? Im Springbrook National Park, der sich an die Berge direkt hinter der Gold Coast schmiegt (von Brisbane aus etwa 2,5 Stunden Fahrzeit), erwartet euch einer der schönsten Regenwald-Wanderwege Australiens.
Auf der Rundwanderung im Springbrook National Park zu den Twin Falls sieht man des Beste, was die subtropischen Regenwälder im Süden von Queensland zu bieten haben: Dichten Regenwald mit Baumriesen, und je nach Wetter sogar gleich mehrere Wasserfälle. Ein Muss für Leute, die gerne Wandern.
[Foto: Der Twin Falls Wanderweg im Springbrook National Park ist auch bei Regen ein Erlebnis]
2. Byron Bay mit Australiens östlichstem Punkt
Australien ist ein Kontinent und eine Riesen-Insel zugleich. In Byron Bay, das etwa 2,5 bis 3 Stunden südlich von Brisbane liegt (ca. 170 km) kann man nicht nur einen der beliebtesten Leuchttürme Australiens besuchen (ist übrigens besonders beliebt bei Hochzeitspaaren), sondern auch noch ein Stück weiter bis zum östlichsten Punkt Australiens die Treppe hinunter gehen.
Wer gut zu Fuß ist, nimmt sich außerdem die lohnenswerte Wanderung am Meer entlang und durch Wald- und Heidelandschaften rund um den Leuchtturm vor. Alle anderen können auch direkt zum Turm rauffahren, allerdings sind die Parkplätze begrenzt und nicht billig.
[Foto: Aussichten von Süden auf Byron Bay und seinen Leuchtturm]
3. Coffs Harbour: Yachthafen und Muttonbird Island, im Winter mit Walbeobachtung
Coffs Harbour ist eine Kleinststadt mit um die 70.000 Einwohnern, die direkt an der Küste etwa 390 km südlich von Brisbane und etwa 540 km nördlich von Sydney liegt.
Ein Geheimtipp direkt im Zentrum von Coffs Harbour ist die Wanderung über die Felsmauer (Breakwall) an der linken Seite des Yachthafens von auf den Inselberg Muttonbird Island.
Der Name ist Programm, die Insel ist nämlich durchlöchert mit Vogelnestern, aber ein gepflasterter Fußweg erleichtert den Aufstieg auf den Gipfel. Von oben hat man weite Aussichten auf Coffs Harbour, seine Berge und seine Küste.
Auf der Rückseite der Insel findet sich zudem noch eine Aussichtskanzel, von der aus in der Zeit ca. von Juni bis Oktober oft vorbeiziehende Wale beobachten kann.
[Foto: Coffs Harbours Yachthafen von Muttonbird Island aus gesehen]
4. Dorrigo National Park: Skywalk, Regenwald und Wasserfälle
Eine kleiner Abstecher ins Binnenland führt zum Dorrigo National Park, der vom Küstenhighway bei Rayleigh nur etwa 1 Stunde (ca. 40 km) über eine Passstraße entfernt ist.
Die Berge des Dorrigo National Parks sind mit subtropischem Regenwald bedeckt und bieten einige lohnenswerte Wanderwege, die von ein paar Minuten bis über 2 Stunden reichen.
Beginnt euren Besuch am besten am Visitor Centre (Eintritt $ 5) und mit dem Skywalk mit weiten Aussichten auf den umliegenden Regenwald (siehe Foto unten).
Die Wanderwege durch den Regenwald beginnen dann direkt am Visitor Centre bzw. ein Stück weiter am Picknickplatz.
[Foto: Auf dem Skywalk im Dorrigo National Park ]
5. Nambucca Heads: Die besten Aussichtspunkte, Badebuchten und Kunst
Nambucca Heads liegt wieder an der Küste, fast genau auf halbem Wege zwischen Brisbane (440 km) und Sydney (490 km) .
Der hügelige Ort hat gleich mehrere lohnenswerte Aussichtspunkte, die man ganz faul mit dem Auto anfahren kann. Ein Beispiel seht ihr im Foto unten.
Außerdem hat Nambucca einige schöne Badeplätze, und nicht zuletzt die bunt bemalte "Breakwall" (Felsmauer), auf der sich Graffitis von "Künstlern" aus aller Welt finden.
[Foto: Farbenspiel vom Aussichtspunkt auf die Flussmündung in Nambucca Heads]
6. Arakoon – Burg mit Kängurus und Australien?
Wieder ein Geheimtipp, und irgendwie auch ein fast schon skurriler Ort – das ist Arakoon bei South West Rocks, das etwa 450 km nördlich von Sydney liegt, etwas abgelegen vom Küstenhighway (etwa 25 km Abstecher).
Die Festung von Arakoon stammt noch aus dem 19. Jahrhundert, und diente unter anderem bereits als Gefängnis für deutsche Kriegsgefangene aus dem 1. Weltkrieg. Einer von ihnen soll als Geist namens "Charlie" bereits noch heute das Gelände heimsuchen.
Ebenfalls ein Highlight sind die Grauen Kängurus, die den Nationalpark-Campingplatz mit den Zeltcampern und Wohnmobilisten teilen. Falls ihr bisher noch kein lebendiges Känguru in freier Wildbahn vor die Kamera bekommen habt – das hier ist der ideale Spot für ein fast schon garantiertest Roo-Foto. Hier ein Beispiel:
[Foto: Campingplatz an der Festung von Arakoon mit Wohnmobilen und Kängurus]
7. Regenwald, Leuchtturm und Koalas in Port Macquarie
Port Macquarie liegt bereits 550 km südlich von Brisbane und nur noch gut 380 km nördlich von Sydney. Der Ort ist bekannt für sein Koala Hospital, das ihr unbedingt besuchen solltet, auch wenn ihr vielleicht unterwegs schon Kängurus in freier Wildbahn gesehen habt.
Im Koala Hospital werden täglich um 15 Uhr Patienten vorgestellt, die zurzeit in Pflege sind, sowie einige "Dauergäste", die teils einen sehr interessanten Lebenslauf hinter sich haben.
Der Eintritt ist frei, aber die Koalas würden sich über eine Spende sehr freuen!
Ebenfalls einen Besuch in Port Macquarie sind die langen Strände entlang des Pacific Drives, der Leuchtturm, und das Sea Acres Rainforest Centre, mit einem letzten Bestand von geschütztem Küstenregenwald, den man in dieser Region kaum noch zu sehen bekommt.
[Foto: Freiwillige Helferin im Koala Hospital]
8. Port Stephens: Allradtouren im Sand und Wanderung nach Shark Island
Port Stephens liegt nur noch gut 220 km von Sydney entfernt, und ist damit schon ein Naherholungsgebiet für die Großstädter aus Sydney und dem benachbarten Newcastle (ca. 60 km).
In dieser Gegend findet man das größte Wanderdünen-System der südlichen Hemisphäre, und man kann stilecht mit dem Kamel – oder auch ein bisschen moderner mit dem Geländewagen oder kleinen Allrad- Quad-Fahrzeugen – die Dünen erkunden.
Ein Geheimtipp ist zudem die Wanderung nach Shark Island von Fingal Bay über einen kleinen Sandstreifen (Fingal Spit), der nur bei Ebbe begehbar ist. Wer die beste Zeit also verpasst, muss bis zur nächsten Ebbe als "Robinson" auf der Insel warten. Gut, dass die nächste Ebbe oft nur 6 Stunden entfernt ist…
[Foto: Strandwanderung in Port Stephens mit Übergang nach Shark Island]
9. Aboriginal Felszeichnungen bei Gosford
Der kleine Ort Gosford (3500 Einwohner) liegt an den Ufern der Brisbane Water Lagune, und damit fast schon in "Sichtweite" von Sydney (ca. 85 km).
Nicht weit von Gosford liegen die die Aboriginal Felszeichnungen der Bulgandri Art Site. Das Interessante hierbei ist, dass sich die Zeichnungen nicht an einer vertikalen Wand, sondern quasi "unter den Füßen" auf einigen Felsen befindet.
Eine einfache und lohnenswerte Wanderung durch lichten Eukalytuswald (siehe Foto unten) führt zu den Felszeichnungen.
[Foto: Unterwegs zur Bulgandry Art Site bei Gosford]
10. Schnee, Wasserfälle und Wandern im Blue Mountains National Park
Als letzten Abstecher vor der Finale in Sydney lohnt sich noch ein Besuch in die Blue Mountains. Hierzu fährt man im Norden durch die Außenbereiche von Sydney in Richtung Penrith und dann weiter nach Katoomba.
Der Blue Mountains National Park schützt ein Riesen-Gebiet mit Bergen, Eukalyptuswäldern und sogar einigen Regenwald-Oasen, in dem man gleich mehrere Tage mit Wandern und Entspannen verbringen kann.
Im Winter (ca. Juni bis September) schneit es in den Bergen sogar gelegentlich, während im Sommer manchmal der heiße Wind aus dem Outback bläst.
Lohnenswerte Orte in den Blue Mountains sind etwa die Wentworth Falls Wasserfälle, die Furber Stairs hinunter in den Regenwald, und der Three Sisters Aussichtspunkt. Letzterer ist sehr beliebt, daher lohnt es sich, evtl. morgens in aller Frühe oder abends nach 17 Uhr vorbeizuschauen.
Wer selbst nicht fahren mag oder kann, der kann sich auch einer Tour im Kleinbus von Sydney aus anschließen. ( Mehr zur Tour lest ihr hier…)
[Foto: Aussichtspunkt in den Blue Mountains ]
Bonus-Tipp: Korora Lookout bei Coffs Harbour
Gerne übersehen – und damit ein echter Geheimtipps – ist der Aussichtspunkt von Koroa in der Nähe von Coffs Harbour, mit Aussichten auf die Berge und die Küste und auf die Blaubeerfelder. Unterwegs sieht man zudem noch Reste von ehemaligen Bananenplantagen.
Der Abzweig zum Korora Lookout / Sealy Lookout Dr befindet sich nördlich von Coffs Harbour in der Nähe der "Big Banana".
[Foto: Die "Brücke ins Nichts" am Korora Lookout ]
Fazit: Die Route Brisbane – Sydney ist zu schön, um sie auszulassen
Die abwechslungsreiche Route von Brisbane nach Sydney lohnt sich für Reisende, die ein bisschen Zeit haben, um sich auch Sehenswürdigkeiten an der Ostküste Australiens anzuschauen, die vielleicht nicht so bekannt sind. Mit lohnenswerten Wanderungen, einheimischen Tieren und schönen Aussichten werden abenteuerlustige Reisende hier sehr verwöhnt :-)s
Das waren Sie, unser Top 10 für die Küstenregionen von New South Wales. Natürlich gibt es noch so viel mehr zu sehen, aber in diesem Artikel haben wir ja, wie gesagt, nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorgestellt.
Tipps zu weiteren Highlights an der Ostküste findet ihr auch in meinem Cairns – Sydney Reiseführer "Nationalparkroute Australien Ostküste" (Link zur Amazon Seite), den ihr u.a. bei Amazon bestellen könnt.
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