Reisebericht: Brisbane – Fraser Island und zurück im Oktober 2018 (Teil 1)

Fraser Island Tour
Fraser Island Tour

Wir haben uns zwei Tage lang ganz bequem mit einem Spezial-Geländebus die schönsten Ecken von Fraser Island zeigen lassen.

Was wir alles dabei erlebt, und ob wir Dingos gesehen haben, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Brisbane – 19. Oktober 2018

Fraser Island – die größte Sandinsel der Welt und Unesco-Welterbegebiet – ist nicht nur bei internationalen Touristen, sondern auch bei Australiern selbst beliebt.

Nach viel zu langer Fraser Island Abstinenz hat uns die Lust auf die Insel wieder gepackt, und wir sind im Oktober 2018 in den Süden geflogen, um zwei schöne Tage auf der Insel zu verbringen.

In diesem Reisebericht erfahrt Ihr mehr über lohnenswerte Sehenswürdigkeiten auf der Insel, und was man auf dem Weg dorthin alles sehen und erleben kann.

Flug nach Brisbane von Cairns aus

Da wir in Cairns leben, ist unsere Anreise nach Brisbane kurz und schmerzlos – ein bisschen über 2 Stunden sind wir in der Luft, bevor unser Flieger zur Landung ansetzt.

In Australien ist Frühling, und die Temperaturen liegen in Brisbane bereits um die 25 Grad.

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Mietwagen von East Coast Car Rental

In Brisbane angekommen, lassen wir uns vom Shuttlebus zum East Coast Car Rental bringen. Bei East Coast habe ich den günstigsten Mietwagen gefunden, für $250 (ca. 160 Euro) für die Zeit von Freitag 13 Uhr bis Dienstag 16 Uhr, mit $385 Selbstbeteiligung, und zusätzlichem Fahrer ohne Aufpreis.

Der Hyundai Accent hat so um die 45.000 km auf dem Tacho. Die Stoßstangen sind schwarz gesprenkeltvon unzähligen kleinen Steinschlägen. Aber der Wagen läudt tadellos, und wir sind zufrieden.

Privatunterkunft – Zen Escape

Wir wollen bleiben nur einen Nachmittag in Brisbane, bevor es weiter nach Norden geht, und haben uns daher eine Unterkunft in der Nähe des Flughafen gesucht.

Nur ca. 10 Min. vom Flughafen liegt das Zen Escape Guest House, mit nur einem Gästezimmer, das so aussieht:

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Cafe on the Park

Da wir die Sehenswürdigkeiten von Brisbanes CBD (Innenstadt) schon oft gesehen haben, wollen wir heute lieber an den Strand. Brisbane ist nicht gerade bekannt für schöne Strände, aber es gibt einige Highlights, wenn man sich ein bisschen auskennt.

Wir fahren nach Shorncliffe und gönnen uns einen Cappuccino am Cafe on the Park. Heute ist nicht viel los, wie das Foto unten zeigt:

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Sobald unsere Kaffeetassen eingeräumt sind, machen die Angestellten hinter uns Feierabend.

 

Spaziergang zum Moora Park und Shorncliffe Pier

Wir parken gegenüber vom Cafe on the Park und gehen durch den Moora Park hinunter zum Strand von Shorncliffe. Der Park kann sich sehen lassen – und hinter den Bäumen rechts sieht man bereits das Meer:

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Auch das 350 Meter lange Pier von Shorncliffe ist fotogen:

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Das Pier ist für Freizeit-Angler und Spaziergänger gebaut worden, und befindet sich an derselben Stelle, an der bis 1928 eine Fähre für Wochenend-Touristen aus Brisbane City anlegte.

 

Unterwegs auf dem "Lovers Walk"

Den Lovers Walk spazieren wir bis zum Nachbarort Sandgate entlang. Das Gebäude links im Bald war einmal eine Kirche, ist jetzt aber ein Kindergarten:

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Auch der Lovers Walk hieß einmal anders, nämlich "Dovers Walk", und verdankt seinen neuen Namen einem strategisch platziertem Tippfehler.

 

Strandort Redcliffe mit Settlement Cove Lagoon

Mit dem Auto fahren wir dann weiter nach Norden zum Nachbarort Redcliffe. Richtig schön zum Baden ist das Wasser in dieser Gegend eher nicht – heute haben wir dazu noch einige Quallen am Strand entdeckt.

Kein Wunder also, wenn es für Wasserratten in Redcliffe eine eigene, kostenlose "Lagune" gibt, in der sich jeder erfrischen kann.

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Als wir die Lagune erreichen, steht die Sonne schon tief, und es ist kaum noch jemand im Wasser. Aber ich kann mir vorstellen, dass vor allem an den Wochenenden und in den Ferien viele Familien mit Kindern hier eine schöne Zeit verbringen.

Live Musik am Abend

Zum Abendessen gehen wir bleiben wir in Redcliffe, und finden einen guten Thailänder (JD Thai), der eine tolle Speisekarte hat, bei der man sich kaum entscheiden kann, was man bestellen soll.

Und nach einem schönen Abend mit Live Musik im Eatons Hill Hotel, in dem regelmäßig internationale Künstler auftreten, geht es erstmal ins Bett.

Morgen haben wir eine lange Fahrt vor uns: fast 300 Kilometer bis nach Hervey Bay, und dann weiter nach Fraser Island.

 


 

Von Brisbane via Rainbow Beach nach Hervey Bay

20. Oktober 2018

Auch ohne Jetlag sorgt die ungewohnte Umgebung dafür, dass wir schon früh auf sind. Das Frühstück im Zen Escape (Toastbrot aus dem Eisschrank mit Marmelade) ist ein bisschen spartanisch, aber besser als nichts.

Dann geht es ab auf die Autobahn in Richtung Norden. In Cairns haben wir keine Autobahn, daher ist es ganz angenehm, bei konstanten 110 km/h schnell voran zu kommen.

Trotzdem finde ich den Verkehr für einen Samstag morgen ziemlich dicht. Ich mag kaum daran denken, wie es wohl während der Woche zu Stoßzeiten auf der M1 aussieht…

Schnelle Autobahnfahrt nach Gympie

Kurz vor Gympie ist endgültig Schluss mit der Autobahn, und unsere Mägen melden sich. Das Frühstück war wie gesagt eher mager. Wir verpflegen uns beim Aldi und finden eine Parkbank an einem Cricket-Feld, wo wir eine Pause einlegen.

Die Jacaranda-Bäume blühen, und der Duft ist so stark, dass einem bald schwindelig werden kann – hier ein Foto der Bäume:

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In Gympie biegen wir ab auf den Highway 15 Richtung Rainbow Beach, und es wird schlagartig ruhiger. Wir fahren mit zumeist 100 km/h über eine Landstraße, die mehr oder weniger uns allein gehört.

Bei Kia Ora erreichen wir den Toolara State Forest mit seinen Kiefernplantagen (d.h. zukünftige Strommasten), und später schließlich den Cooloola National Park.

Searies Creek – Great Sandy National Park

Searies Creek ist ein kleiner Bach mit einem Spazierweg und Picknickplätzen, und gleichzeit ein Teil des Great Sandy National Park, zu dem auch Fraser Island gehört. Kein Wunder – die auf Sand basierenden Wälder hier in der Gegend sind sehr ähnlich wie auf Fraser Island.

Ausgeschildert ist Searies Creek allerdings nicht, daher sollte man auf dem Weg nach Rainbow Beach auf einen Abzweig nach links achten (in dieser Gegend gibt es kaum Abzweige).

Heute verpassen wir den Bach zwar nicht, haben aber ansonsten trotzdem kein Glück, wie das Foto zeigt:

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Vor ein paar Wochen haben in dieser Gegend starke Gewitter gewütet, sodass einige Bäume umgestürzt sind. Der Baum oben im Foto ist nur einer der vielen Bäume, die über den Boardwalk gestürzt sind, sodass wir den Bach leider nicht erreichen.

 

Ankunft in Rainbow Beach

Rainbow Beach erreichen wir gegen 13 Uhr. Der Ort besteht im Grunde nur aus einer Hauptstraße, der Rainbow Beach Road. Wenn man diese bis zum Ende durchfährt, erreicht man den Surfclub (Rainbow Beach Surf Life Saving Club).

Hier kurz eine Übersichtskarte:

 

Direkt links neben dem Surfclub befindet sich ein Aussichtsbalkon mit guten Aussichten nach Norden in Richtung Inskip Point und Fraser Island:

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Auf der anderen Seite vom Surfclub liegt der Phil Rogers Park mit BBQ-Grills, schattigen Picknickplätzen und einer großen Wiese. Hier machen wir erstmal Siesta, bevor ich einen Erkundungsgang durch den Ort unternehme, während Robert sich in den Wellen abkühlt.

 

Besuch beim 4WD Verleih

Eigentlich wollte ich mir die drei Hostels im Ort anschauen, aber ich entdecke vorher noch einen neuen 4WD Verleih, das Adventure 4WD Centre an der Spectrum Street.

Die Fahrzeuge sehen ordentlich aus, allerdings habe ich nicht unter die Motorhaube schauen können. Auch die Dame im Büro ist sehr freundlich und spart nicht mit Auskünften.

Auf dem Parkplatz im Foto unten sieht man so einige Fahrzeuge, da wir zurzeit keine Schulferien haben. In den Weihnachts- und Osterferien kann man davon ausgehen, dass der Parkplatz wie leergefegt sein wird.

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Wer lieber nicht selbst fahren möchte – Von Rainbow Beach finden übrigens auch geführte Touren nach Fraser Islands statt (mehr dazu siehe hier…).

 

Zimmer-Check beim Frasers und Dingos Backpackers

Als nächstes schaue ich mir noch die drei Hostels von Rainbow Beach an, die praktischerweise direkt nebeneinander liegen. Ich war noch nie ein großer Freund der Hostels hier in Rainbow Beach – zu wenig Konkurrenz sorgt nicht gerade für Qualität.

Wie auf dem Schild unten zu sehen gehören das Frasers On Rainbow Beach und das Dingos zusammen. Das Dingos hat eine große Bar und einen Pool, daher ist hier insgesamt mehr los; das Frasers liegt ein wenig abseits davon.

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Die Zimmer sehen soweit in Ordnung aus – ein bisschen nüchtern, aber sauber.

Auf Fraser Island haben wir später gehört, dass sich die vorwigend jugendlichen Reisenden nicht viel Mühe geben, abends leise zu sein, auch im eigentlich "ruhiger" gelegenen Frasers.

Wer einen leichten Schlaf hat, oder sich eher als Party-scheu einschätzt, sollte sich das vielleicht vorher durch den Kopf gehen lassen.

Zimmer-Check bei Pippies Beach House

Pippies Beach House liegt ebenfalls an der Spectrum Street, und zwar gleich neben dem Dingos.

Die Gemeinschaftsküche sieht nicht so toll aus (das Holz an den Schranktüren war aufgequollen), aber das Doppelzimmer erscheint netter und weniger nüchtern als das, was ich vorher bei Frasers gesehen habe.

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Beste Aussichten vom Restaurant "The Deck"

Von den den besagten drei Hostels geht man einfach um die Ecke und schon ist man wieder auf der Hauptstraße von Rainbow Beach. Wie gesagt – hier ist alles klein.

Das Geschäftszentrum von Rainbow Beach konzentriert sich auf die letzten paar Meter vor dem Strand. Hier finden sich verschiedene Shops sowie eine Reihe von Cafes. Das mit der besten Aussicht ist The Deck, wie man auf dem Foto unten sieht:

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Von der Terrasse des "Decks" bieten sich schöne Aussichten auf das Meer.

 

Dirket am Strand: Rainbow Beach Holiday Village

Später schaue ich mir noch kurz das Rainbow Beach Holiday Village an. Wer in einem dieser Wohnmobile übernachtet, hat Meerblick:

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Der Campingplatz liegt nämlich direkt an der Wide Bay Esplanade (Uferstraße).

Hier nochmal schnell die Karte für die Orientierung:

 

Aussichtspunkt über den Strand von Rainbow Beach

Und so sieht es aus, wenn man vom Phil Rogers Park aus (d.h. vom Campingplatz aus nur über die Straße gehen) auf den Strand von Rainbow Beach schaut:

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Autos sind auf dem Strand von Rainbow Beach erlaubt, und wer kann da schon nein sagen?

 

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(Schaut euch mal an, wie wunderschön klar das Wasser aussieht, und der goldene Strand dazu – darum liebe ich Rainbow Beach! )

 

Wenn man im Phil Rogers Park nach rechts geht (also Richtung Süden) kommt man zu folgendem Weg:

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Dieser Weg führt an einen Aussichtspunkt zu den Regenbogenfarbigen Sanddünen, die Rainbow Beach ihren Namen gegeben haben:

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Zu den Sanddünen kann man über den Strand auch laufen – am besten vorher schauen, wann Flut ist, damit ihr vom Wasser nicht überrascht werdet!

 

Fahrt durch einsame Kiefernplantagen via Maryborough nach Hervey Bay

Da wir unsere Tour nach Fraser Island morgen ab Hervey Bay unternehmen (ist freiwillig – es gibt auch Touren ab Rainbow Beach), machen wir uns bald wieder auf den Weg und fahren weiter durch einsame Kiefernplantagen via Maryborough nach Hervey Bay.

Wie immer, wenn wir nach Maryborough kommen, liegt hier der Hund begraben. Aber ein paar sehenswerte historische Gebäude und einige Segelyachten am Hafen gibt es schon, wenn man sich die Zeit dafür nimmt.

Checkin im Woolshed, Hervey Bay

Heute übernachten wir im "Aussie Woolshed". Die Doppelzimmer dort sind so verboten günstig, dass ich einfach ausprobieren muss, ob das Ganze ein Nepp ist.

Der günstige Preis hat seinen Grund: Es gibt keine Klimaanlage, und das Bad / WC liegt weiter hinten im Garten.

Abgesehen davon ist der Woolshed ein liebevoll gestaltetes Backpacker-Resort, indem sogar die Gemeinschaftsküche seinen eigenen Outback-Charme hat, wie das Foto zeigt:

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Sonnenuntergang an der Whale Bay Marina

Der Tag ist noch nicht vorbei, daher haben wir noch Zeit, um zum Hafen von Urangan (Hervey Bay) zu gehen, der Whale Bay Marina am Buccaneer Drive. Hier liegen Privatyachten und die Boote, die zum Whale Watching ausfahren.

Die Fähren nach Fraser Island fahren allerdings ab River Heads, das etwa 20 Kilometer außerhalb liegt.

Die Bootsstege der Whale Bay Marina sind zum größten Teil frei zugänglich, daher kann man sich schön die Yachten und Motorboote anschauen, die dort liegen:

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Auch dem Pelikan, der sein Gefieder gerade auf der Laterne putzt, scheint es hier gut zu gefallen:

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Thao’s Vietnamese Cafe in Hervey Bay

Es wird dunkel, und so langsam melden sich unsere Mägen. Wir sind heute viel gefahren und viel gelaufen, daher wird es Zeit für ein gutes Abendessen.

Auf dem Land wird man in Australien immer wieder Orte finden, wo es nichts außer Fish & Chips, Sandwiches und Burger gibt. Es lohnt sich daher immer, die Gelegenheit zu ergreifen, wenn es einmal etwas anderes gibt.

Der Vientamese "Thao’s Vietnamese Cafe" ist daher für ein eine echte Offenbarung: Hier gibt es nicht nur die typischen Suppen, sondern auch exotische Gerichte, die man zum Glück auf einer bebilderten Speisekarte auswählen kann.

Die Damen im Restaurant sind flott und effizient. Das sieht man schon daran, dass unser Tisch (rechts im Bild) bereits fertig abgedeckt und abgewischt ist für die nächsten Gäste, als ich draußen vor dem Fenster ankomme, um ein Foto zu schießen.

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Mit dem Auto geht es zurück zum Woolshed. Wir hätten auch laufen können – dann wären wir etwa eine halbe Stunde unterwegs gewesen. Aber wir sind müde, haben heute genug gelaufen und müssen morgen früh raus.

Von Nachbarzimmer hören wir noch die anderen Gäste, die offenbar gut gelaunt sind, aber das lässt nach 21 Uhr. Wir schlafen tief und fest, bis uns der Wecker um 6 Uhr aus den Träumen reißt.

 


 

Fraser Island mit Lake McKenzie

21. Oktober 2018

Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt, und das heißt, sie ist einfach riesig!

Auf der 123 Kilometer langen und 22 Kilometer breiten Insel gibt es über 1000 Kilometer Pisten und Wanderwege, die alle nur in gemäßigtem Tempo befahrbar oder begehbar sind, weil einfach alles aus Sand besteht.

Um euch ein Gefühl für die Entfernung zu geben, hier eine Karte:

Ganz oben auf der Karte ist Hervey Bay, und ganz unten Rainbow Beach. Schon auf dem Festland über die Landstraße fährt man knapp 2 Stunden, um von einem Ort zum anderen zu kommen. Und auf Fraser Island ist alles noch schwieriger!

Mit dem Geländewagen nach Fraser Island?

Die klassischen Vermieter wie Britz, Apollo & Co. erlauben typischerweise nicht, Fraser Island zu besuchen, auch wenn man einen Geländewagen hat. Bevor ihr auf die Insel fahrt, also lieber schriftlich bestätigen lassen, dass der Inselbesuch erlaubt ist.

Im Normallfall bleibt einem nichts anderes übrig, als einen Geländewagen speziell für Fraser Island in Hervey Bay oder Rainbow Beach anzumieten. Dazu kommen die Kosten für die Autofähre, die Insel-Fahrerlaubnis und für die Unterkunft. Wer campen will statt in einem Resort zu nächtigen, der braucht evtl. noch eine Campingausrüstung, und spart zumeist kaum etwas im Vergleich zum Hotel.

Der Gesamtpreis für all das beläuft sich bei 2 Tagen und 2 Personen typischerweise auf um die $1000 (ca. 650 Euro), daher lohnt sich der Aufwand nur für Gruppen / Familien, oder wenn man 3 oder mehr Tage auf der Insel verbringen will.

Nicht zuletzt sollte man vor der Ausfahrt noch Zeit für eine ausführliche Einweisung einplanen, da Fahren auf losem Sand und auf einem Strand, der oft vom Meer überspült ist, nicht ungefährlich ist.

Fahren lassen statt selbst fahren

Das ist uns alles nur für ein Wochenende zu viel, und wir unternehmen eine Tour mit Fraser Explorer Tours, die uns netterweise eingeladen haben (die Tour kann man übrigens hier buchen).

Was ich im Folgenden über die Tour sage, ist im Übrigen meine eigene Meinung. Wenn mir die Tour nicht gefallen hätte, hätte ich mir die Mühe gespart, einen Reisebericht dazu zu schreiben.

Nun zurück zur Basis nach Hervey Bay:

Wir sind früh auf, da unser Bus uns schon gegen 7:20 Uhr vom Woolshed abholt. Er ist sogar ein paar Minuten zu früh, was uns ein wenig stresst. Aber der Fahrer wartet netterweise auch auf die letzten Trödler.

Fähre von Hervey Bay nach Wanggoolba Creek

An der Fähre lassen wir Bus und Fahrer hinter uns, und gehen oben aufs Passagierdeck. Auf dem Foto unten kann man einige der Fahrzeuge sehen, die sich für schwieriges Gelände wie Fraser Island eignen:

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Gut 50 Minuten später sind wir auf Fraser Island!

An der Anlegestelle in Wanggoolba Creek warten bereits einige Spezial-Geländebusse auf uns, darunter auch unserer – ein blauer Bus.

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Morgendlicher Besuch am Lake McKenzie

Unser Fahrer heißt David und hat einen flotten Fahrstil drauf. Unterwegs überholen wir sogar noch einige der Geländewagen, die vor uns von der Fähre gefahren waren.

Nur, um euch einmal ein Gefühl dafür zu geben, wie weit die Strecken auf Fraser Island sind – von der Fähre bei Wanggoolba Creek bis nach Lake McKenzie, das etwa in der Mitte der Insel liegt, fahren wir eine ganze Stunde.

Die Fahrt ist nicht langweilig, wenn man auf der Sandpiste gut durchgeschüttelt wird, dazu Tourguide Davids Geschichten zu Natur und Tieren von Fraser Island anhört, und schließlich rechts und links den Wald sowie andere Geländewagen vorbeiziehen sieht.

Aufgrund unseres schnellen Tempos gehören wir zu den ersten, die um kurz nach 10 Uhr Lake McKenzie erreichen.

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Wie die Fotos zeigen, ist der Himmel leicht bedeckt. Aber auch ohne brennende Sonne und strahlend blauem Himmel ist Lake McKenzie mit seinem kristallklaren Wasser sehr schön – nicht nur zum anschauen, sondern auch zum Schwimmen.

Beim Schnorcheln entdeckt Robert sogar einige kleine Schildkröten, die sich zwischen den Wasserpflanzen an einer Uferseite aufhalten.

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Wir haben als Gäste der 2 Tages Tour etwa 1 1/4 Stunden Zeit am See, bevor es weiter geht. Ich frage unseren Fahrer David, wie viel Zeit die Gäste der 1 Tages Tour haben.

"Normalerweise etwa 45 Minuten", sagt er. "Aber wenn auf der Piste viel lost ist, kann es auch schonmal nur eine halbe Stunde sein."

Als wir eine Stunde später wieder gehen, ist die Ruhe am See leider vorbei, und der Parkplatz steht voller Geländewagen.

 

Mitten im Regenwald: Central Station und Wanggoolba Creek

Fraser Island ist eine Insel voller loser Sand, und das macht sich auch in unserem Bus bemerkbar, da die Gäste an ihren Füssen unwillkürlich Sand mit reinbringen. "Daran gewöhnt man sich mit der Zeit", sagt David, bevor er uns weiter zu nächsten Station bringt.

Hier kann man David im Bild sehen, rechts davon sein Sohn James, 10 Jahre, der gerade überlegt, ob er Tourguide oder Ingenieur oder doch lieber etwas anderes werden möchte, wenn er erwachsen ist.

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Hier steht David mit dem Zeigestock an der Fraser Island Karte. Wir sind genau da, wo er hinzeigt: Im Regenwald bei Central Station.

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Hier gab es bis 1991 ein Holzfäller-Camp und sogar eine Schule. Heute sind noch einige alte Gebäude erhalten, und man kann an einem Wasserhahn eiskaltes, kristallklares Trinkwasser zapfen. Das ist das beste Quellwasser, das ich bisher in Australien getrunken habe – und ich lebe in Down Under schon seit 2006.

Von Central Station aus gehen wir einen Weg hinunter zum Wanggoolba Creek, wo David uns mehr über den subtropischen Regenwald erzählt, der auf Sand wächst.

So etwas gibt es außer auf Fraser Island sonst nur in der Gegend von Rainbow Beach.

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Hier noch einmal einen Blick in den Wanggoolba Creek – das Weiße unten im Bach ist feiner Sand, keine Algen!

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So fährt es sich auf Fraser Island

Zurück am Parkplatz schieße ich noch ein Foto von den Straßenverhältnissen auf Fraser Island: Im Innern der Insel fährt es sich wie auf frischem Schnee.

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Heute fahren wir besonders gut, erzählt uns David unterwegs. Bis vor kurzem waren die Pisten im Inneren von Fraser Island schlecht, mit vielen Schlaglöchern.

So gut wie heute ist die Piste offenbar nur deshalb, weil Harry und Meghan, die königlichen Besucher aus Großbritannien, am folgenden Tag zu Besuch sein werden.

Die beiden werden wohl auch die Umgebung von Central Station besichtigen. Aber da Harry und Meghan erst kommen, wenn wir wieder weg sind, sollte es keine Einschränkungen für unsere Tour geben, hören wir.

Wir steigen also – wie immer mit ein bisschen Sand an den Füßen – zurück in unseren Bus, um unsere Inseldurchquerung abzuschließen.

Hier ein Foto von unserer Gruppe, die vorwiegend aus Europäern, Australiern und Kanadiern besteht:

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Asiaten sind nicht dabei, obwohl diese Australien ebenfalls gern besuchen. Aber Asiaten gelten auch als eilige Reisende. Das könnte ein Grund sein, warum sie keine 2 Tage Zeit haben für so eine schöne Insel wie Fraser Island.

 

Lunch im Eurong Beach Resort

Das Eurong Beach Resort liegt direkt am 75 Mile Beach, über den ich später noch berichten werde.

Eurong liegt weit weg von der Zivilisation, sodass eine Renovierung nicht so einfach ist wie bei einem Resort auf dem Festlands. Kein Wunder also, wenn alles noch in etwa auf dem Stand der frühen 1990er Jahre ist, als das Resort gebaut wurde.

Hier ein Blick auf den Pool:

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Wir machen Pause im Restaurant für das Buffet-Mittagessen, über das es wenig zu berichten gibt.

Es gibt genug zu essen, aber der Koch muss ein konservativer Australier sein, da er scheinbar die Gewürze vergessen hat. Aber die Suppe (Erbsensuppe) und die Salate waren in Ordnung.

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Wanderung zum Lake Wabby

Noch auf dem Weg zum Resort hatte David uns "vorgewarnt", dass man etwa 45 Minuten zum Lake Wabby wandert, und dann dieselbe Strecke wieder zurück. Wem das zu anstrengend sei, der könnte den Nachmittag auch im Resort verbringen, so Tourguide David.

Die gesamte Gruppe ist motiviert, sodass wir alle vom Parkplatz am 75 Mile Beach durch den Wald zum See laufen. Jeder läuft in seinem Tempo: die Flotten im Eilschritt voran, und wir hinterher.

So gegen 14 Uhr ist die heißeste Zeit des Tages, und jeder Schritt durch die über 30 Grad heiße Sonne ist anstrengend, bis wir nach ein paar Minuten den Wald erreichen.

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Hier der erste Blick von der Sanddüne auf den See (links):

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Als ich auf die Uhr schaue, sehe ich, dass auch wir "Langsamen" nur 40 Minuten bis zum See gelaufen sind. So weit ist es also doch nicht.

Lake Wabby ist übrigens ein "barrage lake", also ursprünglich ein Fluss, der von einer Düne zugeschüttet wurde. Er ist grün und nicht so klar wie Lake McKenzie, dafür gibt es aber viele Fische und einige Kormorane.

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Auf dem vorigen Bild sind übrigens deshalb keine Menschen zu sehen, weil die meisten unserer Gruppe sich gemeinsam an einen Teil des Sandstrandes niedergelassen haben, und wir einfach ein bisschen weiter am Ufer entlang gegangen sind.

Auch die drei Kormorane, die ihre Flügel auf dem Ast direkt am Wasser trockenen, fühlen sich am Lake Wabby offenbar wohl:

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Außer unser Gruppe ist niemand sonst am See, sodass es hier viel Entspannter zugeht als zuvor bei Lake McKenzie.

Das hat einen einfachen Grund: Wegen der "langen" Wanderung haben die Tagestouren einfach keine Zeit, diesen Platz zu besuchen. Wenn ihr also Fraser Island auch von seiner ruhigeren Seite erleben wollt, bleibt lieber über Nacht.

Wir haben etwa eine Stunde Zeit zum Baden, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen – barfuß durch den losen Sand:

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Der Rückweg zum Bus ist viel angenehmer als der Hinweg, weil die Sonne bereits tief steht, und das Spiel von Licht und Schatten im Wald schön ist. Auch die Hitze hat angelassen.

 

Checkin im Eurong Beach Resort

Vom Lake Wabby Parkplatz bis zum Resort fahren wir nur ein paar Minuten. Am Resort wartet bereits eine Mitarbeiterin auf uns, um die Zimmerschlüssel zu verteilen.

Wir sind eine Gruppe von um die 35 Leuten; der Checkin ist gut organisiert und in ein paar Minuten geschafft – ohne Anstellen, da die Namen einfach von einer Liste aufgerufen werden.

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Hier ist unser Zimmer – wir haben ein "Doppelzimmer" mit 4 Betten. Auch unser Gepäck haben wir bereits strategisch verteilt, wie man sieht:

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Spaziergang zum 75 Mile Beach

Unsere Zimmerschlüssel haben wir bereits um 17 Uhr bekommen, und um 18:30 Uhr gibt es Abendessen. Was liegt da näher, als sich die Zeit mit einem Drink von der Bar und einem Spaziergang am Strand zu vertreiben?

Die Norwegerinnen aus unserer Gruppe lassen sich das nicht zweimal sagen, und sind hell begeistert, dass während der Happy Hour ein Gin Tonic (Bitter Lemon mit Gin und Eis) nur $5 kostet, und Cocktails nur $10.

Auf dem Weg zum Strand kommen wir am Resort-Shop und an der Bäckerei vorbei. Das Helle im Bild unten ist wieder einmal feiner Sand, der sich gleichmäßig über den Asphalt verteilt hat:

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Gewitter in Australien – und später auch auf Fraser Island

Bevor wir den Strand erreichen, erleben wir noch ein bisschen Jurassic Park-Atmosphäre. Über das Gitter, das links in den Boden eingelassen ist, laufen nämlich oben elektrische Drähte, um die Dingos aus dem Resort Gelände auszusperren:

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Für uns Fußgänger gibt es eine eigenes Tor mit einer Spezial-Verschluss.

Jetzt fehlen nur noch die Dingos! Mal schauen, ob wir vielleicht später noch Glück haben.

 

Direkt vor dem Resort, auf dem 75 Mile Beach sieht es dann so aus:

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Der Himmel zieht sich zu, und vom Festland her zieht langsam, langsam, ein Gewitter auf:

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Die Sonne versinkt, und das Gewitter kommt näher:

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Das herbei ziehende Gewitter sieht dramatisch aus, und ich gehe noch einmal zurück ins Zimmer, um meine Regenjacke zu holen.

Der Regen erreicht uns irgendwann während des Abendessens, aber das Gewitter hat sich bis dahin schon stark abgeschwächt.

Abendessen im Eurong Resort

Zum Abendessen ist außer uns an diesem Abend keine andere Gruppe im Resort. Australier sehen das Abendessen ja als Hauptmahlzeit, und nicht das Mittagessen, und die Köche haben sich für diese Mahlzeit tatsächlich etwa mehr Mühe gegeben und sogar die Geürze gefunden.

Nach dem Abendessen ist dann noch Zeit für ein paar Drinks an der Bar, bevor unser erster Tag auf Fraser Island zu Ende geht. (Die Fraser Island Tour kann man übrigens hier buchen).

Einen Dingo gesehen haben wir heute nicht, aber wir bleiben ja noch einen Tag und freuen und auf Morgen!

 

Wie es weiter geht, erfahrt Ihr dann hier im Teil 2 des Fraser Island Reiseberichts.

 

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