
Eine Familie aus Berlin reist zum ersten Mal nach Australien – mit 2 Kindern (4 Jahre und 10 Monate). In dieser Etappe geht es mit dem Wohnmobil nach Byron Bay nach Brisbane.
(Wenn ihr den Beginn des Berichts zum Thema Elternzeit Australien verpasst habt: Eine Übersicht über alle Etappen findet ihr auf > Seite 1…)
Elternzeit Australien: Ankunft in Byron Bay
Byron Bay erreichen wir, weil wir ja vormittags schon losgefahren sind, bereits gegen zwei Uhr. Martí macht seinem Unmut über die beengte Lage mit dicken Kullertränen Luft. Totaler Stress dann auf den 12 qm!
Wir haben während der Fahrt einmal das KEA-W-Lan angemacht, um unsere Ankunft am Clarks Beach Campingplatz anzukündigen. Der Campingplatz ist uns mehrmals empfohlen worden und wir haben "deutsche Angst" keinen Platz mehr zu bekommen.
Die Angst ist allerdings unbegründet. Es gibt 74 powered Sites. Zwei davon mit Blick von der Steilküste hinab aufs Meer. Weil wir heute mal so früh sind, ergattern wir die Nummer 30 für $ 65 (ca. 45 Euro). Das ist es uns wert. Hammerplatz!
(Foto: Ausblick aus Wohnmobil)
Unter uns hört man das Meer – herrlich!
Direkt vorm Wohnmobil geht die Treppe hinab zum Strand.
(Foto: Clarks Beach Byron Bay)
Das Besondere an Byron Bay
Byron Bay rühmt sich damit, keine Ampeln, Parkuhren, Hochhäuser oder Fastfoodketten multinationaler Art zu haben. Es gibt für das chillig-alternative Flair, das hier vorherrscht und so viele Leute anlockt, über 100 Cafés, Restaurants, etliche Kunstgalerien, alternative Klamottenläden und natürlich Surfshops.
Außerdem endlose Traumstrände, gute Brandung vorm Wategos Beach zum Surfen und wohl eine gepflegte Partyszene – tja, für uns ja leider gerade nicht.
Die felsige Landzunge Cape Byron ist übrigens der östlichste Punkt des australischen Festlandes, weswegen hierher in aller Hergottsfrühe viele Besucher pilgern, um die Sonne beim Aufstehen zu beobachten.
Wir stellen uns zwar den Wecker für den nächsten Morgen, verwerfen das Ganze aber, nachdem er geklingelt hat.
Strandspaziergang in Byron Bay
Erstmal wollen wir aber endlich Sand zwischen den Zehen spüren.
Wir packen Badesachen ein und laufen am Strand Richtung Byron. Wir nehmen den Buggie mit, der sich als sehr nützlich erweist, bei dem ganzen Kram, den wir immer dabei haben. Wenn wir das alles schleppen müssten!
(Foto: mit Buggy am Strand)
Ziemlich oft wird der Buggy übrigens von Matteo belegt, der sich scheinbar etwas rückentwickelt und plötzlich garnicht mehr laufen kann. 😉
Unterwegs hüpfen Micha und Matteo ins Meer.
Elternzeit Australien: Falafel mit Baby-Bonus in Byron Bay
Im Ort angekommen suchen wir nach einem kleinen Snack. Eine Frau bietet uns Falafel an und Matteo und ich entscheiden uns spontan dafür. Micha später auch. Für 7,50 AUD (hahaha) gibt es einen halben(!) Falafel. Der muss reichen- wir haben für abends noch Steaks im Kühlschrank.
Wir kommen aus Berlin Friedrichshain-Kreuzberg. Falafel essen wir häufig. Allerdings für ein Drittel des Preises.
Die Imbissbesitzerin ist aber nett, und mit Baby-Bonus bekommen wir noch mal sechs Bällchen on Top, die Martí allerdings aber auch alle komplett verschlingt. Danach gibt’s noch Frozen Yoghurt und ein Bissel bummeln.
Abendstimmung mit Papageien
Als wir zum Strand zurückgehen, um Richtung Cape zu unserem Campingplatz zurück zu laufen, sitzen in der Dämmerung Tausende Papageien auf den Bäumen, die einen ohrenbetäubenden Lärm veranstalten. Man versteht sein eigenes Wort kaum.
Die Kinder toben noch etwas auf dem Spielplatz. Dann laufen wir, während hinter uns die untergehende Sonne den Himmel und die Wolken bunt färbt, heim.
Mit Matteo mache ich wieder ein paar Sundowner Fotos- diesmal springt er von der Küste immer in den Sand:
Am nächsten Morgen machen wir den Wecker also lieber wieder aus und verbummeln den Morgen.
Baden am Captain Cook Lookout
Matteo findet nach dem Frühstück ein ausgedientes Bodyboard, das wir also auch noch mitschleppen zukünftig. Gottseidank ist es ja aber leicht. Wir laufen zum Captain Cook Lookout (siehe Foto unten) und gehen baden.
Mittags bauen wir mal Campingstühle & Tisch auf und kochen "Zuhause": es gibt lecker Bulettchen (ich versuche es immer wieder, aber irgendwie schmecken die von meiner Mama immer noch am besten. Ich hoffe, sie verrät mir doch noch mal irgendwann die Geheimzutat;-))
Schönes Strandcafé in Byron Bay
Danach geht’s wieder zum Strand und nach Byron, um eine neue Leine fürs Board und neues Frühstück einzukaufen. Unterwegs entdecken wir ein ganz tolles Beach Café direkt neben dem Campground, mit tollem Kaffee. Da werden wir morgen vor der Abreise frühstücken.
Im Reiseführer steht, es soll gut sein. Es heißt "nicht ganz billig, aber gut". Und so war es auch. Der Ausblick war vor allem fantastisch. Und wir haben immens Zeit gespart;-) kein Umräumen, kein Aufräumen, kein Abwasch.
Der Leuchtturm von Byron Bay
Bevor wir Byron Bay Richtung Brisbane verlassen, müssen wir aber noch den Leuchtturm und das Cape sehen.
Also fahren wir auf – für unser großes Auto – beängstigend steiler Straße hoch.
Ist das schön! Wir überblicken die komplette Küste nord – und südwärts:
(Foto: Ausblick vom Cape Byron)
Am östlichsten Punkt Australiens in Byron Bay
Dann geht es zum östlichsten Punkt Australiens. Es ist ein gutes Stück zu laufen, und wir sind doppelt froh, dass wir das nicht morgens kurz vor sechs mit den Kindern gemacht haben.
Micha und Matteo klettern hinunter und sehen neben riesigen Wellen sogar Delfine am Cape vorbeiziehen! Martí übt derweil Treppen steigen.
(Foto: Der östlichste Punkt des australischen Festlandes – befindet sich im Bild unten rechts)
Elternzeit Australien: Die "Wunder-Frucht" in Murwillumbah
Nach diesem luftigen Zwischenstopp fahren wir Richtung Brisbane. Unterwegs wollen wir eine Pause in der Tropical Fruit World nahe Murwillumbah machen. Es soll hier die "Miracle"-Frucht geben, für die sich dieser kleine Umweg lohnen soll. Nach deren Verzehr schmeckt alles ganz anders. Zitronen beispielsweise sollen zuckersüß sein.
Leider, leider, ist aber gar keine Miracle Saison. Es handelt sich, so erfahren wir von einem Mitarbeiter der Plantage, um kleine Beeren. Warum man die nicht einfrieren kann stellt sich uns die Frage. Das hätte er sich auch schon gefragt. Vielleicht haben wir ihn ja auf eine Idee gebracht.
Na gut, dann machen wir eben gleich Lunch.
Am Mt. Warning Vulkan
In Sichtweite gen Norden sieht man Mt. Warning, die Überreste eines riesigen Schildvulkans, der sich bis ins Meer ergossen hat und von dem viele Steine, die auch hier an der Tropical Fruit World verbaut wurden, stammen.
(Foto: Mt Warning bei Murwillumbah)
Abschied von New South Wales
Dann verlassen wir New South Wales und sind in Queensland, denn es geht weiter nach Brisbane.
Queensland – The Sunshine State – ist das Ferienparadies Australiens.
Auf der Autobahn sind hauptsächlich VIC-Kennzeichen zu sehen. In Victoria ist es gerade arschkalt. Daher ziehen neben sonnenhungrigen Touristen aus Übersee auch die, die das Leben genießen können und/oder nicht mehr arbeiten müssen, für ein paar Monate hier (um)her.
Elternzeit Australien: Keine Zeit für die Gold Coast
Auf dem Weg nach Brisbane kommen wir an der Gold Coast vorbei, dem "etwas ordinären" Miami Australiens. Es gibt hier Appartementsilos, Kasinos, Hotelbunker und etliche Themenparks für Vergnügungssüchtige. Wir sehen von der Autobahn einen Wildwasserpark mit krassen Rutschen.
Ich erinnere mich kurz an Florida, da war ich mal in so einem und habe mich auf eine 45 Grad steile Rutsche getraut. (Ich war jung;-))
Wo nach dem Ride der Badeschlüpfer saß, lasse ich mal lieber weg.
Wir lassen die Gold Coast auch weg bzw. aus, obwohl ich mir sehr sicher bin, dass Matteo hier richtig Spaß hätte – aber wir wollen ja nach Brisbane.
Ankunft in Brisbane
Wir haben einen Campground ausgewählt, der vor den Toren der Stadt liegt, aber direkten Busanschluss in die City hat. Der Park an sich ist schön und sehr gepflegt. Er hat sogar einen zu kalten Pool. Leider hört man aber auch den Highway.
Wir tauschen also Wellenrauschen gegen Autobahnrauschen. Für 45 Dollar die Nacht, also 20 Dollar weniger als in Byron Bay.
Das ist, was man einen schlechten Deal nennt – oder?!
Wir bleiben erstmal eine Nacht und wollen morgen weiter sehen. Ich schlafe ja eh mit Ohropax, und Micha schläft den Schlaf der Gerechten. Erstaunlicherweise schlafen wir aber gut – auch wenn es richtig kalt draußen ist.
Mit dem Linienbus nach Brisbane
Am nächsten Morgen entscheiden wir noch eine Nacht zu bleiben und den Tag in der Stadt mit Sightseeing zu verbringen, anstatt jetzt wieder umzuziehen auf einen anderen Platz direkt in der Stadt, der sicher auch nicht ruhiger sein wird.
Der Bus hält direkt vor der Parkeinfahrt und nach 30 Minuten sind wir in der Stadtmitte. Wir haben dieses Mal das iPad mit und damit ein Navi dabei und finden uns super zurecht.
Das Busticket (7,50 E für 4 Zonen) ist zwei Stunden gültig und man kann es in dieser Zeit beliebig oft nutzen – auch für die SpeedCat, eine Fähre, die den Brisbane River entlang braust, der sich wie eine Schlange durch die Stadt windet.
(Foto: Mit der "schnellen Katze" (City Cat) unterwegs)
Wir steigen an der Victoria Bridge aus, laufen ein kleines Stück flussabwärts und hüpfen also direkt auf so ein Kätzchen (also eine Fähre) drauf und schauen uns Brisbane erstmal vom Fluss aus an.
Sonst ist die normale (rote) Fähre in Brisbane genau wie "the Loop" ein Bus, der in der Innnstadt seine Runden dreht, umsonst.
Elternzeit Australien: Spielplatz im Botanischen Garten Brisbane
Dann laufen wir etwas durch die Innenstadt und sind ganz schnell von der Fußgängerzone mit den vielen Geschäften und Menschen etwas überfordert.
Schnell in den botanischen Garten! Was für eine Oase. Und was für ein Hammer Spielplatz mal wieder! Die totale Krönung bisher. Tausend Sachen zum Ausprobieren, Anfassen, ertasten, klingen lassen… (siehe Fotos unten)
(Foto: Der Playground im Botanischen Garten)
(Foto: Für alle Sinne – auch für die Kleinsten)
Hier bleiben wir ne lange Weile und bummeln dann über die Goodwill-Bridge (für Fußgänger) zur anderen Uferseite zurück. Da warten die South Bank Parklands auf uns.
Elternzeit Australien mit South Bank Parklands in Brisbane
Es handelt sich hierbei um einen künstlich angelegten Badestrand, an dem man mit Blick auf die Skyline etwas Vitamin D tanken und sich danach abkühlen kann.
(Foto: South Bank Parklands – Baden mit Blick auf die Skyline)
Dazu gibt es etliche Restaurants, Imbisse und eine schöne Uferpromenade. Wir nehmen nach dem Baden einen Snack bei einem mittelschlechten Thailänder und ich spähe wehmütig auf dem Rückweg auf die Karten der besseren Restaurants.
Wieder in der City auf der anderen Seite kaufen wir in einem Supermarkt noch 6 Tüten "Kleinigkeiten" zum Aufstocken der Vorräte.
(Foto: Vorm Shoppingcenter gibt’s Eis und ordentliche Mucke)
Elternzeit in Australien und Abschied von Brisbane
Zum Glück fährt der Bus zum Brisbane Gateway Resort direkt davor ab. Wir sind um halb sieben wieder am Wohnwagen und beschließen nach dem Abendbrot, dass wir genug von der Stadt gesehen haben, auch wenn es sicher nicht genug war.
Es zieht uns weiter und so holen wir den einen unplanmässig "verlorenen" Tag wieder ein. Ursprünglich waren für Brisbane drei Nächte veranschlagt.
Morgen müssen wir kurz zum Kea Depot, Bettwäsche wechseln, Gas auffüllen und mal die Wasserpumpe checken lassen, die ziemlich laut werden kann.
Unterwegs nach Noosa
Danach geht es über Eumundi, in dem morgen Markttag ist (früh aufstehen ist also angesagt), sowie weiter nach Noosa und Rainbow Beach – und zwar im nächsten Teil des Reiseberichts…
Ausführliche Reiseinformationen zur Region von Brisbane über Rainbow Beach in Richtung Cairns:
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