Sommerhitze in Australien – 10 Tipps für einen sicheren Urlaub

Sommerhitze in Australien
Sommerhitze in Australien

Die Monate von November bis März sind Australiens heißeste Zeit im Jahr. Ganz gleich ob am Ayers Rock, in Sydney oder in Cairns – bei Temperaturen von über 30° Grad kann man gut ins Schwitzen kommen, und so mancher begibt sich dabei unbewusst in Lebensgefahr.

Aber das muss nicht sein: Die australische Hitze lässt sich gut überstehen, wenn Ihr die Ratschläge aus diesem Artikel in die Tat umsetzt.


1) Kein Ausflug ohne Wasserflasche

Auch wenn man in Europa gewohnt ist, außer Mineralwasser („Sprudel“) kein Wasser zu trinken – in Australien kann eine Wasserflasche Leben retten.

Googelt mal nach „Verdurstet“ und „Australien“, da finden sich so einige Beispiele. Unter den Berichten mit traurigem Ende sind auch fast immer Touristen mit dabei, die ohne Wasser eine Wanderung unternommen haben.

Wasser immer mit dabei zu haben, egal ob in der Großstadt oder im „Bush“ ist daher ein Muss.

Bei vielen Aussies hat sich mit Hinsicht auf die Umwelt die „Stainless Steel Water Bottle“, also gewissermaßen eine Thermoskanne für kaltes Wasser, durchgesetzt.

Die Metall-Flaschen gibt es als 500ml Flaschen für die Handtasche oder als 1 Liter Flaschen für den Rucksack, und sie halten Wasser stundenlang kühl.

Falls Ihr lieber eine Plastikflasche mitnehmen wollt – diese kann man am Vorabend einfach ins Eisfach legen, dann bleibt sie am nächsten Tag länger kalt.

Wenn Ihr schon in Australien seit, bekommt Ihr Trinkflaschen etwa bei Anaconda, BCF, Kathmandu, oder Macpac / Rays Outdoors. Ansonsten einfach von zuhause aus eine mitbringen.


2) Notfall-Wasservorrat im Auto

Es lohnt sich grundsätzlich, im Fahrzeug einen Notvorrat an Wasser dabei zu haben. Pro Person sollte man mit etwa 5 Liter pro 24 Stunden rechnen.

Ein Notfall kann sich schnell einstellen – man braucht nur einmal falsch abzubiegen, und auf einer entlegenen Straße eine Panne zu haben, oder auf einem einsamen Wanderweg verletzt zu werden. Das ist besonders schlimm, wenn man allein unterwegs ist.

Wenn es dann keinen Handy-Empfang gibt, kann es eventuell Tage dauern, bis Hilfe eintrifft. Wenn man dann genügend Trinkwasser dabei hat, kann dies über Leben und Tod entscheiden.

Hier ein Beispiel für einen 5 Liter Wasserkühler, aber natürlich kann man auch simple Plastikflaschen mitnehmen:


3) Kontakt zur Außenwelt kann Leben retten

Bei einem Notfall eine Verbindung zur Außenwelt zu haben, kann Leben retten.

Nicht jeder will sich für Australien ein teures Satellitentelefon oder ein „Personal Locator Beacon“ (Notrufgerät) mitnehmen. So ein Gerät dabei zu haben, ist empfehlenswert, wenn die Reise in entlegene Gebiete führt, in der Handy keinen Empfang haben.

Für viele Regionen Australiens reicht es zumeist, wenn man eine Handykarte mit einer guten Netzabdeckung hat, darunter etwa Telstra oder Aldi. Mehr zum Thema Handy in Australien lest Ihr in diesem Artikel…

Wichtig ist außerdem, täglich Freunde oder Verwandte davon zu informieren, wo man sich gerade aufhält. Das gilt gerade für Alleinreisende! Über Facebook, Whats App, Email oder einfach nur per SMS kann man die Daheimgebliebenen auf dem Laufenden halten, die dann im Notfall die Behörden informieren können.


Foto: Sandpiste im Outback von Queensland – ob es hier wohl Internet gibt?


4) So wichtig ist der richtige Sonnenschutz

Die australische Sonne brennt wie in Afrika – und zwar das ganze Jahr über. Es lohnt sich also immer, genügend Sonnencreme dabei zu haben, und diese nicht nur einmal morgens, sondern auch im Laufe des Tages nachzucremen.

Sonnenschutzfaktor 50 ist ideal; 30+ geht allerdings auch, wenn man daran denkt, dass man öfter mal nachlegen sollte.

Wer an seiner Bräune „arbeiten“ will, und sich am Strand in die Sonne legen will, der sollte vielleicht die Sonne von ca. 12 bis ca. 16 Uhr meiden. Wenn die Haut nach einem Sonnenbrand erstmal abpellt, ist die schöne Bräune schnell verloren.

Australier ziehen als Sonnenschutz beim Schwimmen gern ein „Rashie“ an, also ein „Schwimm-Shirt“ aus Lycra. Das kann einem ebenfalls so einiges an Sonnencreme ersparen und ist vor allem für Kinder ein Tipp.


5) Die richtige Kopfbedeckung

Ein Sonnenstich kann eine sehr unangenehme Sache sein. Nicht nur, weil man sich dabei ganz furchtbar fühlt und sich typischerweise auch übergeben muss, sondern auch, weil man daran sterben kann.

Dabei ist es ganz simpel, einen Sonnenstich zu vermeiden: indem man ein Kopfbedeckung trägt.

Dabei ist es egal, ob es ein klassischer Strand-Hut ist, ein Baseball Cap oder ein „Aussie Bush Hat“, wie ihn die Farmer auf dem Land tragen. Hauptsache, die Sonne brennt nicht direkt auf den Kopf. Wenn die Kopfbedeckung noch eine weite Krempe hat, ist das natürlich doppelt praktisch.

Wenn ihr mit Kindern unterwegs seit, übt vielleicht vorher schonmal, eine Mütze zu tragen, da nicht alle kleineren Kinder Kopfbedeckungen mögen, wenn sie es nicht gewohnt sind.


6) Sonnenbrille statt Kopfschmerzen

In Europa sind Sonnenbrillen eher weniger verbreitet, wenn man nicht gerade zum Ski Fahren auf den Gletscher fährt. In Australien kann eine gute Sonnenbrille mit UV Schutz nicht nur vor Kopfschmerzen schützen, sie kann den Urlaub auch noch einen Tick schöner machen:

Wenn man eine Brille mit „Polfilter“ (Polarisation) dabei hat, sorgt der Filter dafür, dass unangenehme Licht-Reflexionen in der gleißenden Sonne abgemildert werden, und dass das Meer besonders schön aussieht.

Wer schon einmal beim Fotografieren einen Polfilter benutzt hat – den selben „Verschönerungseffekt“ erhält man auch bei einer polarisierten Sonnenbrille.

Sonnenbrillen bekommt man in Souvenirshops in Australien, aber am besten ist wahrscheinlich, wenn man eine gute Brille direkt von daheim mitnimmt.


7) Mietwagen / Camper mit Klimaanlage buchen

In der kühleren Jahreszeit (also von etwa April bis Ende Oktober) kommt man in den meisten Regionen Australiens gut ohne Klimaanlage zurecht, aber im Sommer (ca. November bis März) sieht das natürlich ganz anders aus.

Das fängt schon beim Fahrzeug an – die meisten Standard-Mietwagen sind in Australien mit einer Klimaanlage ausgestattet. Falls Ihr plant, ein Wohnmobil / Camper auszuleihen, schaut am besten ins Kleingedruckte, ob nicht nur in der Fahrerkabine, sondern auch hinten im Wohnbereich eine Klimaanlage verfügbar ist.

Eine Klimaanlage verbraucht viel Strom. Wenn im Wohnbereich eine Klimaanlage installiert ist, funktioniert diese wahrscheinlich nur mit externen Stromkabel, was „wildes Campen“ in der heißen Jahreszeit wohl ausschließen dürfte.

(Foto: Wohnmobil beim Checkin in Palm Cove bei Cairns)


8) Bei Hotels und Hostels auf Klima-Anlage achten

Wer nur in 4 Sterne Herbergen übernachtet, der kann diesen Abschnitt gern überspringen – in den teuren Hotels sind immer Klimaanlagen mit dabei.

In Budget-Hotels oder Hostels sowie bei Airbnb oder B&B Unterkünften lohnt es sich allerdings, genauer hinzusehen: Oft sind sehr günstige Angebote ein Zeichen dafür, dass die Zimmer keine Klimaanlage haben.

In der Sommerhitze unter einem eiernden Ventilator zu schlafen, ist nicht für jeden eine Freude. Dann lieber in paar Dollar mehr ausgeben für die Klima.

In Sachen Klimaanlagen gibt es zwei Varianten, und zwar die „Split“ (Split System Airconditioning) und die Box-Klimaanlagen (Box Air Con). Split Klimaanlagen haben eine externe Kühleinheit draußen am Gebäude angebracht, und die kühle Luft wird durch ein separates Gerät ins Zimmer geblasen. Das ist zumeist ziemlich leise.

Box-Klimaanlagen sind entweder besonders billige oder alternativ uralte Stromfresser, die einfach nur ins Fenster oder in die Wand eingelassen sind. Sie kühlen zwar ebenso wie die Split-Modelle, sind allerdings zumeist ziemlich laut.

Wer einen leichten Schlaf hat, der kann entsprechend zwischen Schwitzen (Klima aus) oder Lärm (Klima an) entscheiden.

Wenn man sich in den Hotelbeschreibungen die Zimmerbilder anschaut, kann man oft schon schnell sehen, um welchen Typ es sich handelt.

Hier ein Beispiel: Zimmer mit Box Aircon im Fenster im Caravella Backpackers in Cairns:

Der Vollständigkeit halber sollte ich vielleicht noch sagen, dass es auch „Ducted Aircons“ gibt, bei denen die kalte Luft „einfach nur“ (zumeist) leise aus der Decke kommt. Diese Art von Kühlung bekommt man typischerweise bei Hotels im 4 Sterne Bereich.


9) Die heißen Stunden des Tages sinnvoll verbringen

Da die meisten Fahrzeuge in Australien eine Klimaanlage haben, lohnt es sich, Fahrten zum nächsten Urlaubsort vor allem am Mittag zwischen 12 und 16 Uhr hinter sich zu bringen. Wenn das Thermometer draußen irgendwo zwischen 30° und 40° Grad anzeigt, kann man sich im Fahrzeug kühle Luft zufächeln lassen.

Falls gerade mal nicht gefahren werden muss – am meisten Wind hat man typischerweise am Strand. Mit einer Picknickdecke im Schatten einer Palme und einer angenehmen Meeresbrise lässt es sich auch gut aushalten.

Nicht zuletzt haben viel Küstenorte in Queensland kostenlose Schwimmbäder, beispielsweise in Cairns, Airlie Beach oder Mackay. Dort kann man auch einige angenehme Stunden verbringen.

Wenn es zu heiß ist, macht lieber ein bisschen weniger als ein bisschen zu viel 🙂

(Foto: Am Strand in Trinity Beach bei Cairns, im Hintergrund ein Kreuzfahrtschiff).


10) Wetter und Straßenzustand im Blick halten

Der Sommer in Australien ist Bushfeuer- und Zyklonzeit. Meistens passiert ja nichts, aber es lohnt sich schon, den Straßenbericht und das Wetter im Auge zu behalten und regelmäßig Nachrichten zu hören, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Mehr zum Thema lest Ihr in diesem Artikel: Diese Apps sollten Sie mitnehmen für eine sichere Reise nach Australien.


Fazit: Einfach Leben retten

Die meisten Tipps in diesem Artikel sind ganz einfach umzusetzen, aber sie können Leben retten.

Wenn Ihr daran denkt, bei Eurer Australienreise immer folgende Dinge dabei zu haben, seit Ihr für Australiens Hitze gut gerüstet:

  • Wasserflasche
  • Kopfbedeckung
  • Sonnencreme
  • Sonnenbrille
  • Handy mit Sim-Karte mit möglichst weiter Netzabdeckung
  • Facebook, Whatsapp o.ä. für tägliche Statusberichte mit Ortsangabe

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